Wolfenbüttel. Zum Start gibt es eine Ausstellung mit Transparenten der Wolfenbütteler Bürger zum Thema „Aufstehen für Grundrechte und Demokratie“.

Nicht nur in Berlin und Bonn wird in diesen Tagen aus Anlass des 75. Jahrestages der Unterzeichnung des Grundgesetzes und damit der formellen Gründung unseres Staates unsere Demokratie gefeiert. Auch in Stadt und Landkreis Wolfenbüttel findet ein Demokratiefestival statt, das am Donnerstagabend in der Gedenkstätte der Justizvollzugsanstalt mit der Ausstellungseröffnung „Aufstehen für Grundrechte und Demokratie“ eröffnet wurde.

Dazu begrüßte die Gedenkstättenleiterin Martina Staats die haupt- und ehrenamtlichen Kooperationspartner des Festivals, das laut Landrätin Christiana Steinbrügge „Räume zur Stärkung von Mitmenschlichkeit“ bieten und damit Kraft spenden soll für die Demokratie.

Staatsform, die die besten Chancen auf ein Leben in Würde bietet

Demokratie sei nicht etwas, was man ein für alle Mal habe, erklärte die Landrätin: „Sie kann auch wieder verloren gehen.“ Demokratie sei ein nie endendes Projekt, das Arbeit, Anstrengung und Wachsamkeit erfordere: „Aber Demokratie ist und bleibt die Staatsform, die die besten Chancen auf ein Leben in Würde, Sicherheit und Selbstbestimmung bietet.“

Steinbrügge wies auch auf die Gefährdung der Demokratie hin, wenn zum Beispiel über die „sogenannte Remigration“ unserer Freunde, Nachbarn und Kollegen phantasiert werde. Bei derartigen Äußerungen müssen die Alarmglocken läuten, meinte die Landrätin und fügte noch hinzu: „Und zwar nicht, weil die Demokratie als solche in Gefahr ist, sondern weil ihre ethischen Grundlagen, die Ideen von Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit, bedroht sind. Weil damit das Mitleid, die Empathie, das Mitgefühl aus der Gesellschaft verschwindet. Und damit auch die Menschenwürde.“

Grundgesetz als Grundlage unseres freien und friedlichen Zusammenlebens

Ähnlich äußerte sich auch Sabine Resch-Hoppstock vom seit 2001 in Wolfenbüttel bestehenden Bündnis gegen Rechtsextremismus, an dem sich mehr als 30 Organisationen beteiligen. Das Grundgesetz bilde die Grundlage unseres freien und friedlichen Zusammenlebens in den letzten 75 Jahren, erklärte die Bündnissprecherin: „Aber das ist kein Selbstgänger, sondern wir alle müssen und wollen immer wieder für dieses Grundgesetz eintreten.“

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Resch-Hoppstock zeigte sich ebenso wie der per Video zugeschaltete Wolfenbütteler Bürgermeister Ivica Lukanic beeindruckt von den Aktionen der Bürger zur Stärkung der Demokratie, wobei sie die Demonstrationen auf dem Schlossplatz in Wolfenbüttel unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt – Wolfenbüttel für Demokratie und Vielfalt“ erwähnte. Plakate und Transparente von diesen Demonstrationen sind in der von Riccardo Narcisco kuratierten Ausstellung in der Gedenkstätte zu sehen, die dort noch bis Ende Mai betrachtet werden kann, ehe sie an anderen Orten in Wolfenbüttel zu sehen sein wird. Und Resch-Hoppstock freute sich auf die anstehenden Aktionen des Demokratiefestivals. Weitere Informationen zu den einzelnen Programmpunkten findet man im Internet unter https://www.vieltoleranz.de/Demokratie-Festival/.

Der Landkreis kümmert sich aber nicht erst seit diesem Jahr um eine Stärkung der Demokratie. Seit 2016 gibt es die lokale Partnerschaft für Demokratie, bei dem das Bildungszentrum als federführendes Amt eng mit der Freiwilligenagentur Jugend-Soziales-Sport als Projektträger zusammenarbeitet. In den vergangenen acht Jahren wurden etwa 70 Projekte im Landkreis durch die Partnerschaft für Demokratie gefördert. Weitere Informationen zur Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Wolfenbüttel gibt es unter www.vieltoleranz.de.

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