Wedtlenstedt. Der Yachthafen bietet mit seinen meterhohen Pflanzen maritimes Flair – und die Möglichkeit, auf dem Wasserweg das Meer zu erreichen.

Maritimes Flair lockt die Besucher in den Yachthafen am Heidanger in Wedtlenstedt: Rund 70 Boote verschiedener Größen liegen vor Anker. Die Besitzer schätzen die Abgeschiedenheit und Ruhe, die hier zu erwarten ist. Große Palmenarten „ummanteln“ das Hafen-Restaurant, das Gäste oft genug als Treffpunkte buchen. „Gerne kehren die Bootsbesitzer bei uns ein“, berichtet Geschäftsführer Pascal Heiermann. Sein Chef ist Betreiber Rüdiger Milius, dessen Sohn Christian Milius den Hafen unter seinen Fittichen hat.

Mediterranes Flair mit vielen Palmen zeichnet den Yachthafen aus. Links das Boot aus der Schweiz. 
Mediterranes Flair mit vielen Palmen zeichnet den Yachthafen aus. Links das Boot aus der Schweiz.  © FMN | Udo Starke
Hafenmeister Christian Milius. 
Hafenmeister Christian Milius.  © FMN | FMN

Als Hafenmeister ist er verantwortlich für den reibungslosen Ablauf in dem großen Anlaufbecken, das direkt vor dem Restaurant endet. Hier liegt ein Boot aus Basel vor Anker, das den langen Weg aus der Schweiz hinter sich hat. „Wir sind nicht das erste Mal hier, es ist einfach wunderbar“, schwärmt Regina Bönicke, die an dem Tag noch etwas Besonderes zu feiern hat. Denn ihr Ehemann Udo, der sich kurz für ein Schläfchen an Bord hingelegt hat, begeht heute seinen Geburtstag – und der wird im Yachthafen mit einem befreundeten Ehepaar gefeiert. „Wir sind immer wieder gern in dem Hafen, denn viele Flüsse und Kanäle führen uns hier ans Ziel.“ Weiter solle es nach dem Zwischenstopp in Wedtlenstedt in Richtung Niederlande gehen. Gekommen seien sie über den Rhein, die Ems, den Mittellandkanal bis nach Wedtlenstedt. Viele Wasserwege führten hierher, betont die Besucherin.

Yachthafen Wedtlenstedt – meterhohe Pflanzen als Blickfang

„Die Leute in Wedtlenstedt sind stets alle nett und zuvorkommend. Es gefällt uns wunderbar“, fährt die Schweizerin fort. Allein die tollen Pflanzen, die meterhoch wachsen, seien ein Blickfang und versprühten ein tolles besonderes Flair, das einen Aufenthalt zu einem Erlebnis mache. Das Ehepaar habe eine bisher tolle Reise hinter sich. „Auf den Hafen haben wir uns schon die ganze Zeit drauf gefreut“, verrät die Schweizerin, die mit ihrem Mann die 13 Meter Yacht direkt am Kai vor dem Restaurant festgemacht hat. Weiter geht es in zwei Tagen nach Brandenburg über Wolfsburg und den Emskanal, erzählt die Skipperin. „Wir haben keine Eile und genießen die Fahrt“, ergänzt Regina Bönicke, die ihren Winterliegeplatz in den Niederlanden haben.

Regina Bönicke aus der Schweiz ist zu Besuch im Yachthafen Wedtlenstedt.
Regina Bönicke aus der Schweiz ist zu Besuch im Yachthafen Wedtlenstedt. © FMN | Udo Starke

Dass es den Bootsbesitzern gut gehe, darauf legt Hafenmeister Christian Milius großen Wert, der bereits als dritte Generation im Hafen mitarbeitet. „Mir macht die Arbeit Spaß. Ich bin täglich an der frischen Luft, lerne nette Leute kennen, kann Auskunft geben und die lebendige Natur genießen“, erklärt Milius, der zudem gern an Booten werkelt. Außerdem schätzt der 35-Jährige das besondere Flair an diesem Stückchen Erde. „Auch wenn ich es wiederhole, es herrscht wahrlich maritimes Flair am Yachthafen“, betont Rüdiger Milius, Eigentümer und Betreiber des Hafens, der seine Geburtsstunde 1983 hatte. Das bedeute 41 Jahre Pflege und Liebe zum Job, meint Christian Milius, dessen Großvater den Hafen aus der Taufe gehoben hat.

Yachthafen Wedtlenstedt – „Boote werden immer größer“

Eines ist Christian Milius in der langen Zeit aufgefallen: „Die Boote sind mit den Jahren immer größer geworden. Das liegt wohl daran, dass sich Bootsbesitzer immer mehr Luxus gönnen und auch eigene Kochnischen haben möchten“, vermutet er und verweist darauf – zurzeit sei der Hafen sehr gut belegt. Die Saison geht von Anfang April bis Ende Oktober. Dabei steuern Gäste aus ganz Europa den Yachthafen in Wedtlenstedt an. Sie kommen außer aus der Schweiz aus Holland oder Belgien. „Für viele Bootsbesitzer sind wir hier ein willkommener Zwischenstopp. Weiter geht es für die meisten in Richtung Müritz oder Ostsee. Der Mittellandkanal ist dabei eine Drehscheibe für viele Skipper.“

Hat sein Boot im Yachthafen Wedtlenstedt: Tilo Merten aus Vechelde 
Hat sein Boot im Yachthafen Wedtlenstedt: Tilo Merten aus Vechelde  © FMN | Udo Starke

Gerade zu Wasser lässt Tilo Merten aus Vechelde sein Boot. Er ist gerne im Yachthafen, denn es gebe keine verpflichtende Mitgliedschaft, was vielleicht viele abschrecken würde. Denn dann müsse jeder auch eine gewisse Anzahl an Arbeitsstunden absolvieren. „Das fällt alles weg und macht den Aufenthalt leichter und lockerer“, erzählt er. Sein Motorboot hat eine Länge von 6,5 Metern, und sein Sohn fährt inzwischen öfter. Auf eines weist Merten hin: „Auf dem Kanal darf man keine Segel setzen.“

Yachthafen Wedtlenstedt –

Die Lage des Yachthafens lobt Merten auch. „Sie ist einmalig schön, alle sind sehr nett und vor allem hilfsbereit, das spricht sich herum und bringt neue Gäste. Die Gastronomie sei zwar gut, aber wir bringen unseren Proviant selber mit. Zudem liegt der Hafen so günstig, dass man in alle Richtungen unterwegs sein kann. Vom Mittellandkanal in andere Gewässer bis hin zur Küste. Das ist schon sehr reizvoll.“

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