Braunschweig. Der Kolumnist erlebte bei Düsseldorf die reinste Schusselei. Und warum ist der Name „Popo“ für ein Kind okay, „Borussia“ aber nicht?

Zuweilen muss man sich das Gehirn auswringen, um wenigstens ein halbwegs hübsches Kolumnenthema hervorzubringen. Andermal kommt so ein Thema ganz locker um die Ecke geschlendert. So wie mein Neffe (20) das jetzt am Samstag tat, bei einer größeren Feier im Rheinischen. In der Hand hatte er einige Gläschen eines Düsseldorfer Kräuterlikörs. Als ihn zwei unbekannte, aber fröhlich zugreifende Ladys fragten, wie er denn heiße, glaubte er, sie meinten den Likör, und sagte: „Killepitsch“. Sie hatten aber ihn selbst gemeint – und schauten sich betreten an. Armer Junge eigentlich, so ein komischer Name, manche Eltern sind ja wirklich…

Offenbar kannten die beiden Frauen nicht die in Düsseldorf – vor allem auch von dem zuständigen Likörfabrikanten – gern verbreitete Geschichte, dass dieser Name auf einen Dialog im Luftschutzbunker zurückgeht. Während der Bombardierung soll ein Spirituosenexperte zu dem anderen gesagt haben, dass er für den Fall, „dat se ons nit kille“, einen Likör zubereiten wolle, den man besonders gut „pitschen“ könne, also bechern. Nun ja. Um noch einmal auf das hübsche Missverständnis einzugehen: Ob man den Namen „Killepitsch“ in einem Standesamt wirklich hätte durchsetzen können, möchte ich bezweifeln. Auf einer Website las ich mal, dass die Namen „Rapunzel“, „Popo“ und „Schokominza“ zwar akzeptiert wurden, dass aber diejenigen Eltern, die ihre Kinder „Borussia“, „Excalibur“ oder „Puhbert“ nennen wollten, eine Abfuhr erteilt bekamen. Gleichfalls abgelehnt wurde eine Idee, die nun wirklich dem neu geborenen Kind gegenüber so richtig fies gewesen wäre, fieser noch als jede Likör- oder Quatschbezeichnung. Gewünscht war der Name „Störenfried“...