Braunschweig. Die Epidemiologin Berit Lange vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung war bereits in der Corona-Pandemie eine gefragte Expertin.

Die Epidemiologin Berit Lange vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) ist künftig Teil der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch-Institut. Wie am Dienstag bekannt gegeben wurde, ist die Forscherin, die am HZI die Abteilung „Epidemiologie“ kommissarisch leitet, eine von 19 Expertinnen und Experten, die ab Mitte März die neue Stiko bilden werden.

Seit Mai 2019 bereits führt Berit Lange das Team Klinische Epidemiologie am HZI. Ziel ihrer Forschung ist es, die Ausbreitung und Krankheitslast durch Infektionen der Atemwege besser zu verstehen und Maßnahmen zur Eindämmung von Krankheiten zu bewerten.

Gefragte Expertin während der Corona-Pandemie

In der Corona-Pandemie war Lange eine bei Medien äußerst gefragte und häufig zitierte Expertin. In unserer Zeitung äußerte sie sich zur Wirksamkeit der Lockdown-Maßnahmen, zur Frage der Herdenimmunität und zur Wirksamkeit der Impfung trotz sogenannter Impfdurchbrüche. In ihrer eigenen Forschungsgruppe untersucht Lange laut HZI-Mitteilung „die Dynamik und Krankheitslast von respiratorischen Infektionskrankheiten im Rahmen von klinischen und populationsbasierten Studien“. Seit 2024 ist die Ärztin zudem Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie.

Lange wurde für drei Jahre in die Stiko berufen. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen vieler verschiedener Fachdisziplinen“, wird sie in der HZI-Mitteilung zitiert. „Mein Ziel ist es, zu evidenzbasierten Empfehlungen beizutragen, die die Krankheitslast von Infektionen in der Bevölkerung bestmöglich verringern.“

Stiko wird in großen Teilen neu besetzt

Die Ständige Impf­kom­mission ist ein un­ab­hängiges, ehren­amt­liches Ex­pert­en­gremium, das Impfempfehlungen für die Be­völk­er­ung in Deutschland abgibt. Insbesondere während der Corona-Pandemie wurden die Stiko-Empfehlungen zur Corona-Schutzimpfung viel beachtet. Das Gremium wird in großen Teilen neu aufgestellt. Die Stiko habe in der Pandemie große Leistungen erbracht, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bereits am Montag laut einer Mitteilung. „Jetzt wird sie mit vielen neuen Mitgliedern aus sehr unterschiedlichen Fachbereichen jünger und noch interdisziplinärer besetzt.“