Torfhaus. Sie sprengten erst einen Geldautomaten in Torfhaus, auf der Flucht nahmen sie eine Frau als Geisel. Das Urteil gegen die drei Täter.

Zuletzt bekundeten sie Reue vor Gericht. Doch auch das hat jenen drei Männern aus den Niederlanden, die im Januar 2023 erst einen Geldautomaten in Torfhaus im Harz sprengten und dann auf ihrer Flucht eine Geisel nahmen, am Ende nicht geholfen. Am Donnerstag hat das Landgericht Braunschweig die drei Geldautomatensprenger zu Haftstrafen verurteilt. Die drei Männer im Alter zwischen 19 und 21 Jahren akzeptierten das Urteil. Es ist damit rechtskräftig.

Urteil nach Geldautomatensprengung in Torfhaus und Geiselnahme: So lange müssen die Täter in Haft

Die Haftstrafen für das Trio nach der Sprengung des Galdautomatens und der anschließenden Geiselnahme auf der Flucht belaufen sich nach Angaben eines Sprechers auf drei Jahre und sechs Monate, drei Jahre und neun Monate sowie vier Jahre und drei Monate. Die Staatsanwaltschaft hatte den Männern aus den Niederlanden unter anderem die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion, Raub und Freiheitsberaubung vorgeworfen. Bereits zum Auftakt des Prozesses hatten die drei nun Verurteilten Geständnisse abgelegt.

Bei dem Überfall im Januar stahl das Trio laut Staatsanwaltschaft über 120 000 Euro. Die drei jungen Männer aus Utrecht trieb damals die Hoffnung auf das schnelle Geld. Mit einem PS-starken Auto machten sie sich von den Niederlanden aus auf in Richtung Deutschland. Doch es lief alles schief was nur schief laufen konnte. Seitdem saßen die Männer in Haft. Und eine 69 Jahre alte Frau aus Braunlage kämpft bis heute mit den Folgen dessen, was an jenem

14. Januar 2023

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passiert ist: Sie war die Geisel der drei Männer auf deren Flucht nach der Sprengung des Geldautomaten in Torfhaus.

Geldautomatensprengung in Torfhaus und Geiselnahme: Das passierte damals auf der Flucht

Auf der Flucht der drei Geldautomatensprenger, die nun verurteilt wurden, verloren der Fahrer des Fluchtwagens in einem Kreisel am Südrand von Braunlage die Kontrolle über den 235 PS-starken Mietwagen, der mit drei Verkehrsschildern kollidierte und an der Leitplanke zum Stehen kam. Die drei Männer aus den Niederlanden setzten ihre Flucht zu Fuß fort und suchten letztlich Zuflucht in einer Garage. In dieser tauchte dann das heute 69-jährige Opfer der drei Männer auf, die ihr ihren Autoschlüssel entrissen und mit der Frau durch den Harz fuhren.

Kurz darauf entdeckte eine Polizeistreife schließlich das flüchtende Fahrzeug mit den vier Insassen. Mit drei Wagen bremste man den Fahrer aus. Kurz darauf lagen die junge Männer gefesselt auf dem Boden. Ihr schockiertes Opfer verbrachte die nächsten Wochen in der Psychiatrie. „Sie hatte Todesangst. Es geht ihr bis heute sehr schlecht“, berichtete ihr Anwalt Steffen Hörning im Rahmen des Prozesses, dem die 69-Jährige weder beiwohnen konnte noch wollte.