Munster. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine steigt auch die Nachfrage im Panzermuseum Munster. Allerdings: Es gibt strikte Regeln und No-Gos.

Im Deutschen Panzermuseum in Munster ist eine neue Dauerausstellung zu sehen, die vor allem die Hintergründe des Einsatzes von Kriegsgeräten erklärt. Themen wie „Alltag im Panzer“, „Wie geht Kampf im Panzer“ oder „Friedensbewegung im Panzer“ sind auf den Tafeln beschrieben, die großen politischen Ereignisse der Vergangenheit sind eingeordnet. „Wie ein roter Faden ziehen sich Leiden, Sterben und Töten durch, das Thema ist uns so wichtig“, sagt Direktor Ralf Raths.

Mit 100 000 Euro war die Ausstellung vergleichsweise günstig, das Interesse seit Wiedereröffnung im Februar hoch. „Wir sind trotz des traurigen Anlasses auch dankbar für die Aufmerksamkeit“, betont er.

Panzermuseum ist kein Selfiespot

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine gibt es nach wie vor viele Anfragen. Nicht jeden Wunsch der Medien kann Experte Raths erfüllen. Auch die Besucherzahlen sind im vergangenen Jahr nach oben gegangen. Nicht alle Gäste sind jedoch willkommen: „Wir ziehen natürlich Leute an, die Wehrmachtspanzer als Fetischobjekt betrachten.“ Seine Haltung ist klar: „Jeder darf das Museum besuchen, jetzt noch mehr als früher, aber es darf nicht als Bühne mit Symbolen oder Aufnähern genutzt werden. Da sind wir hart, was das Hausrecht angeht.“ Als Selfiespot will er das Museum nicht sehen.

Neue Ausstellung im Panzermuseum Munster

 Eine Panzerhaubitze 2000 (kurz PzH 2000) steht im Deutschen Panzermuseum Munster. Das Panzermuseum in Munster erhält vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine viele Anfragen.
Eine Panzerhaubitze 2000 (kurz PzH 2000) steht im Deutschen Panzermuseum Munster. Das Panzermuseum in Munster erhält vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine viele Anfragen. © dpa | Philipp Schulze
Eine Besucherin blickt auf eine Grafik mit der Aufschrift ·Legt den Leo an die Kette·. Im Deutschen Panzermuseum in Munster ist eine neue Dauerausstellung zu sehen, die vor allem die Hintergründe des Einsatzes der Kriegsgeräte erklärt.
Eine Besucherin blickt auf eine Grafik mit der Aufschrift ·Legt den Leo an die Kette·. Im Deutschen Panzermuseum in Munster ist eine neue Dauerausstellung zu sehen, die vor allem die Hintergründe des Einsatzes der Kriegsgeräte erklärt. © dpa | Philipp Schulze
Besucher gehen durch die Ausstellung.
Besucher gehen durch die Ausstellung. © dpa | Philipp Schulze
Ralf Raths, Direktor vom Deutschen Panzermuseum Munster, deckt ein Bild auf, welches getötete Soldaten zeigt.
Ralf Raths, Direktor vom Deutschen Panzermuseum Munster, deckt ein Bild auf, welches getötete Soldaten zeigt. © dpa | Philipp Schulze
"Wer Frieden will, der rede vom Krieg", ein Zitat des deutschen Philosophen Walter Benjamin, steht am Eingang des Panzermuseums. © dpa | Philipp Schulze
Ein Besucher vor einer Informationswand.
Ein Besucher vor einer Informationswand. © dpa | Philipp Schulze
“Frieden ohne Waffen?“
“Frieden ohne Waffen?“ © dpa | Philipp Schulze
“Masse gegen Klasse“
“Masse gegen Klasse“ © dpa | Philipp Schulze
Ralf Raths, Direktor vom Deutschen Panzermuseum Munster, geht durch die Ausstellung.
Ralf Raths, Direktor vom Deutschen Panzermuseum Munster, geht durch die Ausstellung. © dpa | Philipp Schulze
Besucher gehen durch die Ausstellung vom Deutschen Panzermuseum Munster.
Besucher gehen durch die Ausstellung vom Deutschen Panzermuseum Munster. © dpa | Philipp Schulze
Will keine Selfies im Panzermusem: Direktor Ralf Raths.
Will keine Selfies im Panzermusem: Direktor Ralf Raths. © dpa | Philipp Schulze
Nicht nur Panzer: Auch Stacheldraht ist im Deutschen Panzermuseum Munster zu sehen.
Nicht nur Panzer: Auch Stacheldraht ist im Deutschen Panzermuseum Munster zu sehen. © dpa | Philipp Schulze
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An die 100 Großgeräte vor allem aus Wehrmacht-, NVA- und Bundeswehrbeständen stehen in Reih und Glied in der großen Halle im Heidekreis. Raths wichtigste Mission ist die der Aufklärung. „Jeder kann bei uns Bildung mitnehmen.“

Panzermuseum plant multimediale Ausstellung

Um noch besser zu informieren, ist eine multimediale Ausstellung im Panzermuseum geplant. Das 1983 gegründete Haus wird von der Bundeswehr und der Stadt Munster getragen und soll mit mehr als 19 Millionen Euro aus Bundesmitteln demnächst renoviert werden.

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