Hannover. Mehr als 6,2 Millionen Corona-Testkits verteilten niedersächsische Schulen im vergangenen Schuljahr. Damit wurden einige Infektionen nachgewiesen.

Im jüngst abgelaufenen Schuljahr sind durch die bereitgestellten Corona-Tests rund 150.000 Corona-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen in Niedersachsen erfasst worden. Der Wochenhöchststand war Ende April mit 16.750 Infektionen bei Schülern, wie das Kultusministerium in Hannover auf dpa-Anfrage mitteilte. Bei Lehrkräften waren es demnach während des Schuljahres 19.570 Corona-Infektionen, beim sonstigen Schulpersonal rund 6.860, die durch die Tests entdeckt wurden. Am wenigsten Infektionen wurden zu Beginn des Schuljahres gezählt, in der Woche waren es 141.

Das Ministerium teilte mit, dass es sich bei den Zahlen um Annäherungswerte handelt, da es etwa Doppel- oder Fehlmeldungen geben kann. Aus den Zahlen geht nicht hervor, wie viele Kinder oder Lehrer sich einmal oder mehrfach mit dem Virus infiziert haben. Etwa 1,1 Millionen Mädchen und Jungen besuchen die rund 3000 Schulen in Niedersachsen, etwa 100.000 Menschen arbeiten dort.

Unklar, ob Niedersachsen wieder tägliche Testpflicht für Schüler beschließt

Weiter teilte das Ministerium mit, dass die Zahlen keinen Hinweis auf den Ort der Infektion geben. Die meisten dürften sich außerhalb der Schule ereignet haben, da dort weniger strenge Vorgaben galten. Das Testkonzept in Schulen habe aber zweifelsfrei dazu beigetragen, sehr viele Infektionen herauszufinden und somit bei der Eindämmung der Pandemie zu helfen.

Über einige Zeit galt im Schuljahr eine tägliche Testpflicht, etwa nach einigen Ferien - auf diese Weise sollten Infektionen aus den Ferien erkannt werden. Die Tests sollten zu Hause durchgeführt werden, damit möglichst keine Infektionen in die Schulen getragen werden. Ob auch für das neue Schuljahr ab Ende August eine Testpflicht verhängt wird, steht noch nicht fest. Laut Ministerium wurden Vorbereitungen in sämtliche Richtungen getroffen.

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Landesschülerrat fordert höheren Stellenwert für Bildung

Der Vorsitzende des Landesschülerrats, Malte Kern (17), sagte der dpa mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie: „Man sieht, dass Corona die Schülerschaft mitgenommen hat. Daher sollte sie noch mehr als sonst als etwas Wichtiges und Besonderes behandelt werden.“ Sich nur digital auf Distanz mit seinen Freunden zu treffen, könne etwas kaputt machen und Freundschaften könnten daran zerbrechen.

„Wenn man zu Hause rumsitzt, nicht zum Vereinssport geht und nicht mit dem Fahrrad zu Schule fährt, ist das auf jeden Fall ein Problem. Ich glaube auch, dass es lange dauern wird, dieses Problem zu beheben. Allein das Wiederanfangen, in diesen Alltag reinzukommen, ist vom Kopf her sehr schwierig.“ Bildung müsse politisch weiter nach vorne gestellt werden.

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