Braunschweig. Bei bis zu 40 Grad im Schatten kann die Wohnung ein Zufluchtsort sein. Tipps, wie man diese kühl hält, gibt Niedersachsens Verbraucherschutz.

Nicht nur unsere Region ächzt unter der Extrem-Hitze dieser Tage, sondern ganz Deutschland benötigt dringend eine Abkühlung oder sucht Schatten. Im Westen des Landes zeigte das Thermometer fast 40 Grad. Annähernd so warm wird es wohl auch in Südost-Niedersachsen sein. Darauf müssten sich die Menschen einstellen, prognostiziert der Deutsche Wetterdienst (DWD). „An der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt rechnen wir jetzt sogar mit 39 Grad, mancherorts kann womöglich auch fast die 40-Grad-Marke gekratzt werden“, sagte ein DWD-Meteorologe unserer Zeitung.

Wohnung kann zum kühlen Rückzugsort werden

Glücklich ist der, der einen kühlen Rückzugsort findet. Das kann auch die eigene Wohnung sein. Die Verbraucherzentrale in Niedersachsen hat ein paar Tipps zusammengestellt, wie eine warme Wohnung wieder kühler werden kann. Besser noch, sie heizt sich gar nicht erst richtig auf.

Daniela Wölk ist Energieberaterin bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Sie sagt, neben dem Lüften in den Nacht- und Morgenstunden können Rollläden und Außenjalousien sowie das Anbringen von Sonnenschutzfolien bzw. -verglasungen schon erhebliche Kühlungseffekte bringen. „Über die Fenster tritt ein Großteil der Wärme ein, daher macht es Sinn, hier Schutzvorrichtungen zu treffen.“

Angeschaffte Klimageräte im Haushalt sollten eine möglichst hohe Energieeffizienz aufweisen, bestenfalls die Klasse „A+++“ vorweisen. Ansonsten fresse der Verbrauch die Anschaffungskosten schnell auf.

Geräte im Stand-by-Modus ausschalten

Vor der Anschaffung eines solchen Geräts rät Wölk aber, einen Ventilator auszuprobieren. Dieser sei in Anschaffung und Betrieb erheblich preiswerter. Ein weiterer Tipp: Fernseher, Laptops und Stereoanlagen strahlen im Betrieb und selbst noch im Stand-by enorme Wärme aus. Im Sommer kann man durch das vollständige Ausschalten deiner Elektrogeräte für eine Kühlung von Räumen sorgen und zusätzlich Strom sparen. Gerade in der heutigen Zeit ein nicht zu vernachlässigender Aspekt.

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Als langfristige bauliche Maßnahmen schlägt die Verbraucherschutzzentrale Dach- und Fassenbegrünung vor. Auch gut gedämmte Außenwände und Dächer sorgten für angenehmere Innentemperaturen. Das gehe natürlich nicht im Handumdrehen, sondern seien perspektivische Investitionen. Dachüberstände und Terrassendächer verringerten ebenfalls die Sonneneinstrahlung ins Haus. „Für Neubauten schreibt die Energieeinsparverordnung mittlerweile vor, dass der Sonneneintrag ins Haus begrenzt werden muss. Auf diese Weise wird Energieaufwand zum Kühlen des neuen Hauses vermieden“, erklärt Wolk.

Feuchte Tücher aufhängen

In anderen Foren finden hitzegeplagte Mieter oder Eigentümer von Wohnungen noch weitere Anregungen, wie hohe Temperaturen in den Räumen runtergepegelt werden können. So heißt es auf der Internetseite des baden-württembergischen Energieversorgers EnBW, man könne auch durch das Aufhängen von feuchten Tüchern für Kühlung sorgen. „Hänge ein feuchtes Handtuch oder ein Baumwolllaken direkt vor dem Fenster oder auf einem Wäscheständer in der Wohnung auf – die Feuchtigkeit im Stoff wird an die Umgebungsluft abgegeben und hilft durch das Phänomen der Verdunstungskälte dabei, deine Zimmer zu kühlen. Wichtig ist aber, dass du deine Wohnung morgens und abends gründlich lüftest, um zu hoher Luftfeuchtigkeit vorzubeugen.“