Braunschweig. Mitten im Sommer verkaufen die Landesforsten ungewöhnlich viel Brennholz – und haben vielleicht bald keine Vorräte mehr.

Die Nachfrage nach Brennholz ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen. „Die aktuelle geopolitische Situation und die befürchtete Energieknappheit führen gerade zu einem Boom“, sagte der Sprecher der Niedersächsischen Landesforsten der Deutschen Presse-Agentur. Das Holz werde überwiegend am Waldweg in drei Meter langen oder längeren Stücken verkauft - an Endverbraucher und an Brennholzproduzenten.

Heizöl und Gas werden teurer – viele kaufen Brennholz

Grund für die gestiegene Nachfrage sei die Kostensteigerung bei den fossilen Energieträgern Heizöl und Gas. „Brennholz ist dagegen vielerorts regional verfügbar. Viele Menschen arbeiten ihr Holz selbst im Wald auf und sind damit unabhängiger.“

Die Niedersächsischen Landesforsten rechnen dem Sprecher zufolge damit, dass die Nachfrage weiter steigt und von den Landesforsten nicht komplett bedient werden kann. „In Haushalten, in denen eine Öl- oder Gasheizung und ein Kaminofen existieren, werden die Menschen eher auf fossile Energieträger verzichten und versuchen, vermehrt Holz zu verwenden“, erklärte der Sprecher.

Eindruck: Einige hamstern Brennholz für die nächsten Jahre

„Aktuell gibt es aber massive Engpässe bei Holzöfen und bei Firmen, die diese einbauen; das heißt, der Zubau an Holzheizungen ist dadurch wahrscheinlich limitiert.“ Derzeit gebe es den Eindruck, dass einige Menschen Brennholz für mehrere Jahre „hamstern“ - aus Sorge, später keins mehr zu bekommen.

Als Nutzer von Brennholz aus den Landesforsten nannte der Sprecher Bürgerinnen und Bürger aus dem jeweiligen Forstamtsbereich, die das Holz für den Eigenbedarf brauchen. „In Ballungsräumen wird vor allem Holz aus dem Brennholzhandel bezogen. Darüber hinaus gibt es regionale und überregionale Biomassekraftwerke und Wärmeversorger, die Waldresthölzer oder Waldhackschnitzel beziehen.“

Die Landesforsten sind der größte Waldeigentümer Niedersachsens. Eigenen Angaben zufolge bewirtschaften sie rund 335 000 Hektar Landeswald. Als Dienstleister betreuen sie etwa 77 000 Hektar Wald von Kommunen und Forstgenossenschaften.

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