Wolfenbüttel. In der Dr.-Heinrich-Jasper-Straße ist am Freitagabend ein Feuer ausgebrochen. Ein Rettungshubschrauber war vor Ort, Wolfenbüttel macht sich Sorgen.

Schon wieder Feuer in der Wolfenbütteler Altstadt, schon wieder in der Dr.-Heinrich-Jasper-Straße, nun in dem Gebäude, in dem sich auch die Fachambulanz des Lukas-Werks befindet. Der Anfahrtsweg der Feuerwehr dürfte keine dreißig Sekunden gedauert haben, doch beim Eintreffen brannte es bereits lichterloh. Verletzt wurde niemand.

Gegen 20:40 Uhr wurde ein Dachstuhlbrand in einem zweigeschossigen Fachwerk-Wohnhaus mit ausgebautem Dachgeschoss gemeldet. Die Flammen haben sich rasant ausgebreitet. Bevor der Löscheinsatz begann, brannte der Dachstuhl bereits in voller Ausdehnung.

Wieder wurde in der Innenstadt Großalarm ausgelöst. Neben dutzenden Feuerwehrkräften erschien sofort die Polizei mit mehreren Fahrzeugen. Auch ein Rettungshubschrauber landete vor Ort. Verletzt hat sich nach ersten Erkenntnissen jedoch niemand. Alle Bewohner konnten das Haus selbstständig verlassen und sich in Sicherheit bringen, so dass sich die Einsatzkräfte auf das Löschen konzentrieren konnten. Dazu war auch eine Drehleiter nötig. Der Verkehr wurde vor der Kreuzung über die Friedrich-Ebert-Straße und die Jägerstraße umgeleitet.

Feuerwehr evakuiert Nachbargebäude

Die eingesetzten Feuerwehrkräfte bekämpften den Brand von der Straße, der rückwärtigen Parkseite und über eine Drehleiter. Das Wasser holte die Feuerwehr dabei aus dem Hydrantennetz, aber auch aus der Oker. Eine weitere Drehleiter forderten die Einsatzkräfte von der Freiwilligen Feuerwehr Schöppenstedt nach. Insgesamt waren rund 130 Feuerwehrleute im Einsatz. Um den großen Bedarf an Atemschutzgeräten sicherzustellen, wurde auch die FTZ (Feuerwehrtechnische Zentrale) des Landkreises Wolfenbüttel aus Schladen angefordert.

Im Haus selbst befand sich nur eine Person, die eigenständig das Haus verlassen konnte. Sicherheitshalber evakuierte die Feuerwehr aber auch die Nachbargebäude. Die Bewohnerinnen und Bewohner kamen für die Dauer des Einsatzes in der Feuerwache unter, versorgt vom DRK.

Bedrückte Stimmung – Bürgermeister und Stadtrat waren vor Ort

Die Stimmung rund um den Brandort war angesichts der fortschreitenden Serie an Bränden in Wolfenbüttel bedrückt. Zufällig waren auch Bürgermeister Lukanic und Stadtrat Thorsten Drahn in der Nähe. Sie hatten die Rauchwolke aus der Ferne gesehen und machten sich sofort auf den Weg, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Auch sie zeigten sich betroffen.

Auch in sozialen Medien reagierten Nutzer besorgt. Bilder zeigten, dass die Rauchwolken noch aus weiter entfernten Ortschaften wie Sottmar und aus Salzgitter zu sehen waren.

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Eine gute halbe Stunde nach Einsatzbeginn war das Feuer zu großen Teilen unter Kontrolle. Letzte Flammen wurden gelöscht. Die Brandursache ist unklar, ebenso wie die Schadenshöhe. Noch während des Einsatzes nahm die Polizei die Ermittlungen zur Brandursache auf.

Feuer in Wolfenbüttel – Polizei ermittelt in mehrere Richtungen

Die Polizei wolle - um Spekulationen vorzubeugen - ermitteln, ob die der Brand möglicherweise mit weiteren Dachstuhlbränden in Wolfenbüttel zusammenhängt und mit Absicht verursacht wurde, teilte ein Sprecher mit. Neben mutmaßlicher Brandstiftung werde aber auch in andere Richtungen ermittelt.

Laut Polizei sind teile des Hauses vermutlich einsturzgefährdet. Da laut unserem Reporter vor Ort der Dachgiebel einzustürzen drohte, wurden Baufachexperten des THW zur Begutachtung hinzugezogen. Man entschied sich, den Giebel vorerst nicht einzureißen.

Noch während der Löscharbeiten kam es zu einem weiteren Kleinbrand. Um kurz nach Mitternacht brannte es in einer Garage in der Rosenmüllerstraße, genau so wie bei einem Brand an der Salzdahlumer Straße vor knapp zwei Wochen. Die Garage, als Abstellraum eines Imbisses genutzt, war unverschlossen. Der Besitzer konnte das Feuer aber selbst mit Wassereimern löschen, die Feuerwehr kontrollierte den Brandbereich, brauchte aber nicht einzugreifen.

Schon wieder brannte es in der Dr.-Heinrich-Jasper-Straße in Wolfenbüttel. Am Freitagabend löscht die Feuerwehr einen Dachstuhlbrand.
Schon wieder brannte es in der Dr.-Heinrich-Jasper-Straße in Wolfenbüttel. Am Freitagabend löscht die Feuerwehr einen Dachstuhlbrand. © Jörg Koglin | Jörg Koglin

Brandserie in Wolfenbüttel setzt sich fort

Erst vor wenigen Tagen ist es zuletzt in der Dr.-Heinrich-Jasper-Straße in Wolfenbüttel zu einem Dachstuhlbrand gekommen. Ein 39-Jähriger verletzte sich dabei. Die Polizei ist auf der Suche nach einem Brandstifter, der auch für Brände an der Straße Am Brückenbach verantwortlich sein könnte.

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