Hannover. Niedersachsens Regierung hat in der Corona-Pandemie Fehler gemacht. Das räumte Bernd Althusmann ein. Unter anderem geht es um fehlende Teststellen.

Niedersachsens stellvertretender Ministerpräsident Bernd Althusmann hat Fehler der Landesregierung in der Corona-Pandemie eingeräumt. Die Landesregierung habe womöglich einige Situationen unterschätzt, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. „Insbesondere wenn es um die Verschärfung von Maßnahmen der Corona-Verordnung ging, Stichwort 2G-plus.“

Vor einigen Wochen hatte die Landesregierung für viele Freizeitbereiche wie Restaurants oder Kinos die 2G-plus-Regel eingeführt, zusätzlich zur Corona-Schutzimpfung oder Genesung von Covid ist ein negativer Test notwendig. Menschen mit einer Auffrischungsimpfung sind davon mittlerweile ausgenommen. Nach der Einführung hatte es vielfach Kritik an zu wenigen Teststellen gegeben.

Zu wenige Teststellen, uneindeutige Kommunikation

2G-plus sei ein an sich sinnvolles Instrument, weil auch geimpfte Menschen Infektionsträger sein können, betonte Althusmann. „Andererseits hatten wir bei der Beratung über dieses Thema offenbar nicht ausreichend die Möglichkeiten der schnellen Umsetzung im Blick. Das muss man so einräumen. Da haben wir das Ende nicht gleich mitgedacht, aber es schnell korrigiert.“ Die Menschen im Bundesland könnten sich jedoch sicher sein, dass die rot-schwarze Landesregierung umsichtig und vorsichtig agiere.

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Insgesamt hätte seit Beginn der Impfungen deutlicher kommuniziert werden sollen, dass selbst eine doppelte oder auch eine dritte Impfung nicht absolute Sicherheit bedeute. „Das Impfen schützt vor schwerwiegenden Krankheitsverläufen. Aber es schützt eben nicht davor, dass eine Infektion weitergegeben werden kann.“

Kritik an Bundesregierung

Althusmann kritisierte die Ampel-Koalition im Bund für das Auslaufen der epidemischen Lage von nationaler Tragweite. Dann hätte Niedersachsen nicht nachdenken müssen, ob es neuen gesetzlichen Grundlagen zur Pandemiebekämpfung bedarf. „Wann, wenn nicht jetzt, befinden wir uns in einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite?“, fragte Althusmann.