Hannover. Nach den Sommerferien soll an Niedersachsens Schulen wieder Präsenzunterricht stattfinden. Kultusminister Tonne kündigte strengere Regeln an.

Zum Schulstart müssen sich Schülerinnen und Schüler in ganz Niedersachsen auf eine Maskenpflicht im Unterricht einstellen. Daneben müssen sie sich – wie angekündigt – an den ersten sieben Schultagen nach Schulstart täglich auf das Coronavirus testen. Das teilte das Kultusministerium am Dienstag bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der neuen Corona-Verordnung mit.

Das Schuljahr 2021/2022 werde im Regelbetrieb laufen, kündigte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) an. Auch die Kindertageseinrichtungen sollen demnach geöffnet bleiben. Begleitet werde die Öffnung von Kita und Schule aber mit einem Netz an Sicherheitsmaßnahmen. „Es gilt das Prinzip: Maximale Präsenz bei maximaler Sicherheit“, sagte Tonne.

Maskenpflicht soll auch am Platz gelten

Die Maskenpflicht gilt den Angaben zufolge für alle Schulformen – und auch in den Unterrichtsräumen, wenn sich die Kinder und Jugendlichen am Sitzplatz befinden. Während der Pausen im Freien, in den Mensen beim Essen und Trinken sowie beim Sportunterricht könnten sie aber abgelegt werden. Schülerinnen und Schüler über 14 Jahre dürften eine medizinische Maske tragen, bei Jüngere sei auch eine Stoffmaske erlaubt.

In den Schulalltag seien „Maskenpausen“ zu integrieren. Je jünger die Kinder, desto mehr Pausen seien notwendig. Neben den Tests und der Maskenpflicht sind zudem Lüftungs- und Hygienekonzepte vorgesehen. Zudem ist in der Woche vom 30. August bis zum 6. September eine Sonderimpfwoche für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren geplant, auch einige Schulen machen mit. Schülerinnen und Schüler, die einen Impftermin haben, sollen dafür vom Unterricht befreit werden.

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Kritik der GEW: Recht auf Bildung darf nicht vom Impfstatus abhängen

Der niedersächsische Philologenverband begrüßte „alle Anstrengungen, um mit Augenmaß und Vorsicht den Unterricht aufzunehmen, etwa mit Maskenpflicht und verstärkten und regelmäßigen Testungen“. Trotzdem dürfe die Pandemie kein Vorwand sein, um auf Leistungsüberprüfungen zu verzichten, sagte der Vorsitzende Horst Audritz.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Niedersachsen (GEW) wies darauf hin, dass das Recht auf Bildung nicht vom Impfstatus abhängen dürfe. „Daher ist es richtig, neben Geimpften und Genesenen auch Getesteten den Zugang zu den Schulen zu gewähren“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Laura Pooth. Die Sicherung des Präsenzunterrichtes müsse genau wie der Schutz der Schulbeschäftigten sowie der Kinder und Jugendlichen weiterhin Priorität haben.