Hannover. Rettungskräfte aus ganz Niedersachsen und Bremen sind in Katastrophengebiete in NRW und Rheinland-Pfalz gefahren, darunter viele Ehrenamtliche.

Hunderte Helferinnen und Helfer von Feuerwehr, Polizei, Technischem Hilfswerk und anderen Organisationen aus dem Norden sind weiterhin in den Unwettergebieten von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Nach Angaben eines Sprechers des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Südniedersachsen hat sich eine Einheit von rund 130 Ehrenamtlichen am Samstag am Nürburgring im Landkreis Ahrweiler in der Eifel eingerichtet. Vor Ort erwarten die Hilfskräfte Instruktionen für ihren Einsatz im Umkreis.

Sie haben Spezialgerät für die Versorgung von vielen Menschen und eine Zeltstadt zur Behandlung von etwa 50 Personen dabei. Die Stromversorgung etwa für Licht, Funk- und Computeranlagen in dem mobilen Krankenhaus wird durch mitgeführte Stromerzeuger abgedeckt. Zu den Ehrenamtlichen gehören Ärzte und Notfallsanitäter.

Auch unsere Region hilft:

Viele ehrenamtliche Einsatzkräfte stehen bereit

„Wir rechnen mit einem Einsatz von etwa 48 Stunden“, sagte der DRK-Sprecher am Sonntag. Auch 45 Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei wurden nach Rheinland-Pfalz entsandt. Weitere 200 ehrenamtliche Einsatzkräfte stehen nach Angaben des Innenministeriums auf Abruf bereit.

Zuvor waren bereits etwa 1100 Helfer von Feuerwehr, Polizei und DLRG aus Niedersachsen nach Nordrhein-Westfalen gereist, um gegen die Folgen des katastrophalen Hochwassers kämpfen. Unterdessen bat der Landesfeuerwehrverband um Geldspenden für die in Not geratenen Menschen. Sachspenden seien reichlich vorhanden.

Hochspezialisierte Ermittler aus Bremen

Wie die Kreisfeuerwehr Holzminden am Sonntag mitteilte, sind die Einsatzkräfte aus dem südniedersächsischen Landkreis in der Stadt Eschweiler in der Nähe von Aachen. Gemeinsam mit der Feuerwehr Emden pumpten sie große Mengen Wasser aus dem Untergeschoss des Krankenhauses, das zuvor geräumt worden war.

Die Polizei Bremen schickte am Samstagabend ein neunköpfiges Team aus hochspezialisierten Ermittlern der Kriminalpolizei sowie spezielle Unterstützungskräfte der technischen Einheit ins Polizeipräsidium Köln. Dabei gehe es um Unterstützung im komplexen Aufgabenfeld der Todesursachenermittlung und Identifizierung, teilten die Beamten mit. Die Ermittlerinnen und Ermittler hatten sich freiwillig für den schwierigen Einsatz gemeldet.

Viele Todesopfer und Verletzte

Die Feuerwehr Wilhelmshaven brachte am Sonntag etwa 150 Garnituren Einsatzbekleidung auf den Weg nach Ahrweiler. Die Unwetterkatastrophe hat bislang allein im Landkreis Ahrweiler 110 Todesopfer gefordert, 670 Menschen wurden verletzt.