Hannover. Fotos heruntergekommener Polizeiwachen machten Schlagzeilen. Viele Verbesserungen hat es laut der Gewerkschaft der Polizei seither nicht gegeben.

Zwei Jahre nachdem Bilder maroder Polizeiwachen in Niedersachsen für Aufsehen gesorgt haben, ist der Sanierungsbedarf sogar noch weiter gestiegen. „Es ist keine Besserung eingetreten“, sagte der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Dietmar Schilff, der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.

In vielen Dienststellen sei die Situation „katastrophal“: Garagen bröckelten, Leitungen lägen frei und auch das WLAN sei meist schlecht.

Schilff fordert längerfristige Konzepte

Der Sanierungsstau bei der Polizei ist in den vergangenen beiden Jahren von rund 127 auf 225 Millionen Euro gestiegen. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der FDP-Fraktion von Anfang März hervor. Das Finanzministerium führt den Anstieg darin auch darauf zurück, dass die Bauämter den Bedarf gründlicher erfassten.

Im Mai 2019 hatte die GdP Bilder von notdürftig geflickten Fenstern, Schimmelflecken und defekten Toiletten veröffentlicht. „Das hat sich nicht großartig geändert“, erklärte Schilff nun und betonte: „Die Leute müssen da arbeiten.“ Ihm sei klar, dass die Zustände nach „jahrzehntelangen Versäumnissen“ nicht von heute auf morgen behoben werden könnten, es brauche aber ein längerfristiges Konzept dafür.

Das könnte Sie auch interessieren:

Polizeiinspektion in Hannover grundsaniert

Das Finanzministerium hob hervor, dass die Landesregierung die Mittel für die Sanierung landeseigener Gebäude bereits erhöht habe – zuletzt von 79 Millionen auf 93 Millionen Euro für das Jahr 2021.

Am Montag wollen Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) und Innenminister Boris Pistorius (SPD) die grundsanierte Polizeiinspektion in der Herschelstraße in Hannover besuchen. Nach gut zwei Jahren stehen die Arbeiten dort vor dem Abschluss.