Hannover. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat Fehler in der Corona-Pandemie zugegeben. Bilanz in Alten- und Pflegeheimen sei „niederschmetternd“.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat Fehler in der Corona-Pandemie zugegeben. Keiner der politisch Verantwortlichen habe alles richtig gemacht, sagte der SPD-Politiker im „Interview der Woche“ des Deutschlandfunks. „Und keiner von uns geht ohne Schrammen aus der Pandemiebekämpfung heraus.“ Jeder aber habe sich „in den vergangenen Monaten persönlich die allergrößte Mühe gegeben, der Verantwortung gerecht zu werden“.

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Deutschland unvorbereitet in Pandemie hineingestolpert

Als größten Fehler sah Weil, dass Deutschland insgesamt unvorbereitet in die Pandemie hineingestolpert sei - obwohl entsprechende Szenarien seit 2012 in den Schubladen gelegen hätten. In den Pandemieplänen der Bundesländer wird durchgespielt, wie ein gefährliches Virus sich global weiterverbreiten könnte.

Bilanz in Pflegeheimen „niederschmetternd“

Weil räumte auch Fehler bei der Eindämmung der Pandemie in Alten- und Pflegeheimen ein. Die Bilanz dort sei „niederschmetternd“. Die hohen Todeszahlen in den Heimen seien auch international hervorstechend.

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Weil habe ein „schlechtes Gewissen“

Der Ministerpräsident sprach im Deutschlandfunk auch von einem „schlechten Gewissen“ in Bezug auf die schwierige Lage für Familien, Kinder und Jugendliche. Allerdings sei ihm nicht richtig klar, wie die Politik es in diesem Sektor hätte besser machen können. Es sei nun entscheidend, die Pandemie genau zu bilanzieren und Lehren daraus zu ziehen. dpa

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