Hannover. Der Impfkampagne gegen Corona Schub geben – das ist das Ziel des Impfwochenendes. 70.000 Dosen sollen am Samstag und Sonntag verabreicht werden.

Mit einem sogenannten Impfwochenende an diesem Samstag und Sonntag will das Gesundheitsministerium in Niedersachsen die Impfkampagne gegen das Coronavirus beschleunigen. An beiden Tagen sind in den 50 Impfzentren des Landes zusammen rund 70.000 Impfungen geplant, etwa doppelt so viel wie an den vorangegangenen Wochenenden. Mehr Impfdosen als das Land ohnehin erhält stehen für die Aktion aber nicht zur Verfügung. Die Termine seien bereits alle vergeben, teilte das Ministerium mit. Rund 380 000 bereits impfberechtigte Menschen standen am Freitag in Niedersachsen weiterhin auf der Warteliste.

Viele Impfberechtigte lehnen Astrazeneca ab

Zweck der Aktion ist auch, eine Delle bei der Zahl der Impfungen über das Osterwochenende auszugleichen, an dem in etlichen Zentren trotz Ermahnung des Ministeriums weniger als sonst geimpft wurde. Zudem geht es darum, nach der Diskussion um den Impfstoff von Astrazeneca angewachsene Bestände zu verwenden. Zahlreichen Impfberechtigte lehnten zuletzt eine bereits terminierte Impfung mit dem Präparat von Astrazeneca ab – teils auch erst bei der Ankunft im Impfzentrum, so dass nicht alle Impfdosen wie zuvor geplant verbraucht werden konnten.

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Die Aktion am Samstag und Sonntag richtet sich vor allem an über 70-Jährige der Priorisierungsgruppe 2, die zuvor noch keinen Termin erhalten hatten. Die Priorisierungsreihenfolge wurde für das Impfwochenende aber nicht aufgeweicht - einen Termin erhielten nur Menschen, die derzeit bereits impfberechtigt sind. Auch für den Impfstoff von Astrazeneca wurde an dieser Regel festgehalten.

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Der CDU-Fraktionsvorsitzende Dirk Toepffer kritisierte dies am Freitag. Wenn nach dem Impfwochenende größere Bestände an Astrazeneca-Dosen übrig seien, solle Niedersachsen wie bereits vier andere Bundesländer die Priorisierung für diesen Impfstoff aufheben. Auch die Junge Union in Niedersachsen forderte, hier dem Vorbild Bayerns, Mecklenburg-Vorpommerns, Sachsens und Berlins zu folgen.

Das Impfwochenende beschleunige die Impfkampagne und führe zu einer schnelleren Immunisierung der Bevölkerung, hatte der Leiter des Corona-Krisenstabs der Landesregierung und Staatssekretär, Heiger Scholz, am Donnerstag im Gesundheitsausschuss des Landtages gesagt. Er verteidigte die Aktion gegen Oppositionskritik. Die Grünen-Abgeordnete Meta Janssen-Kucz sprach dagegen von „heißer Luft“ und einem „PR-Gag“. Unterm Strich werde nicht mehr geimpft, als ohne die Aktion.