Cuxhaven/Hannover. Die Polizei hatte vor allem an der See zu tun. Im Harz blieb es leer. Am „Car-Freitag“ gab es wenige Verstöße – aber einer hatte es in sich.

Regen Verkehr von Wohnmobil- und Zweitwohnungsbesitzern hat die Polizei am Samstag von der Nordseeküste gemeldet. „Viele Wohnmobil-Touristen hoffen, dass sie durchs Netz rutschen“, sagte ein Polizeisprecher in Cuxhaven. Tagestourismus ist coronabedingt verboten, Übernachtungen nicht gestattet. „Wir sprechen sie alle an und versuchen das Problem mit Augenmerk zu lösen.“

Tagestouristen an der Küste, wenig Andrang im Harz

Besonders in den Kutterhäfen wie etwa Dorum-Neufeld, Spieka-Neufeld und Wremen treffen sich die Wohnmobilbesitzer. „Sie kriegen eine Ansage, denn Camper untereinander treten in Kontakt“, betonte der Sprecher. „Es geht darum, eine Pandemie zu bekämpfen. Sie sollen sich nicht anstecken und wir uns auch nicht.“

Bei Sonne und kühlen Temperaturen waren viele Spaziergänger unterwegs, auch am Zwischenahner Meer. Keinen großen Zulauf meldeten der Harz und die Lüneburger Heide. „Hier sind die Parkplätze nicht überlastet“, berichtete die Polizei in Goslar.

Tagesausflüge in Niedersachsen mitunter beschränkt

Die Polizei hatte angekündigt, über Ostern verstärkt an Ausflugszielen und in Naherholungsgebieten die geltenden Ansammlungsverbote zu kontrollieren. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sollten die Menschen nicht verreisen und zu Hause bleiben. Es werden mehr Beamte eingesetzt und die Einhaltung von Ausgangssperren, Ansammlungsverboten und Maskenpflicht verschärft kontrolliert und Verstöße geahndet. Dazu werden auch Kräfte der Ordnungsämter eingesetzt, hieß es.

Tagesausflüge könnten mitunter beschränkt werden. So werden etwa die Großparkplätze am Steinhuder Meer und die Badeinsel im See vom 2. bis 5. April gesperrt. Auch Einfahrten in den Ortskern von Steinhude werden beschränkt, wie die Stadt Wunstorf bekanntgab.

Mehr zum Thema

Modellprojekt für Öffnungen- Diese Städte sind dabei

Braunschweig ist als Modellkommune für Öffnungen zugelassen

Verbot für „Querdenker“-Treffen vor Ministerpräsident Weils Haus

Ostern 2020 – das waren vor einem Jahr die wichtigsten Themen

Corona-Verstöße- Polizei löst Versammlung in Wolfsburg auf

Polizei weitet Kontrollen an Ausflugszielen über Ostern aus

Tuning-Fans am „Car-Freitag“ – Polizei kontrollierte

Auch nach der zweiten Nacht der Ausgangsbeschränkungen in und um Hannover hat die Polizei ein positives Fazit gezogen. Die Beamten stellten 80 Ordnungswidrigkeiten fest. „Das ist im Vergleich zu anderen Tagen wenig“, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. „Die Ausgangssperre ist relativ gut eingehalten worden.“

Keine Verstöße gab es anlässlich des „Car-Freitag“ in der Landeshauptstadt. Die Szene habe sich in Hannover beruhigt, sagt der Sprecher. Auch in Papenburg, wo sich die Tuning-Szene in den vergangenen Jahren oft traf, fielen die Aktionen aus.

Tuning-Treffen mit Abstandsregeln – dennoch aufgelöst

Auto- und Tuningfans kommen traditionsgemäß am Karfreitag in vielen Städten zusammen. Trotz Corona-Regelungen, Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen rechnete die Polizei mit mehreren Treffen und zeigte viel Präsenz. So auch in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim, wo die Beamten ein Treffen mit insgesamt zehn Fahrzeugen im Bereich der Lingener Emslandhallen wegen der lauten Auspuffanlagen auflösten. Die Fahrer blieben aber in ihren Autos sitzen. „Die Ausgangssperre wurde insgesamt gut eingehalten“, sagte ein Sprecher in Lingen.

19-Jährige in Osnabrück in 500 PS-Wagen und auf Drogen

Auch im Landkreis Osnabrück war weniger los als in den Vorjahren. 15 Fahrer erwartet aber nach Geschwindigkeitsüberschreitungen oder anderen Verstößen ein Fahrverbot. Eine 19-Jährige, die sich ein 500-PS-starkes Auto geliehen hatte, stand unter dem Einfluss von Drogen, wie die Polizei mitteilte. Auf der Autobahn 33 fand ein verbotenes Kraftfahrzeugrennen statt. Im Vergleich zu den Vorjahren waren deutlich weniger Fahrzeuge und stattdessen vermehrt Motorräder unterwegs. In der Nähe von Neu Wulmsdorf bei Buxtehude lösten die Beamten ein Treffen von 120 Bikern auf.

In Wolfenbüttel, Cloppenburg/Vechta und auch anderen Orten wurden Treffen von jungen Leuten aus mehreren Haushalten untersagt. In den Fällen wurden sowohl die Abstände nicht eingehalten als auch keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen.