Hannover. Nach dem Corona-Lockdown greifen in Niedersachsen erste Lockerungen. Kinder können wieder in Kitas, Zoos und Museen sind nach Anmeldung zugänglich.

  • Trotz einer stagnierenden Corona-Lage können die Menschen in Niedersachsen seit Wochenbeginn von ersten Lockerungen des Lockdowns profitieren.
  • Kinder kehrten in die Kitas zurück, Geschäfte boten Terminshopping an und Museen und Zoos öffneten mit halber Kapazität und Anmeldepflicht.
  • Auch wurden die Kontaktbeschränkungen etwas gelockert.

Für Verwirrung sorgte allerdings mancherorts, dass diese Lockerungsschritte nicht in Städten und Kreisen mit einer Inzidenz von über 100 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen gilt. Möbelhäuser öffneten zum Termineinkauf und beriefen sich auf unklare Regelungen seitens des Landes.

Kitas und Schulen weiten Betrieb aus

In Regionen mit einer Inzidenz unter 100 kehrten die Kitas in den eingeschränkten Regelbetrieb zurück. Dabei sollte es für jedes Kind, das einen Betreuungsplatz hat, auch ein Betreuungsangebot geben. Individualsport ist unter Einhaltung der Kontaktregeln erlaubt und Kinder bis 14 Jahre dürfen draußen auch in Gruppen von bis zu 20 Personen Sport treiben. Was die Kontakte angeht, dürfen sich wieder bis zu fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen. Bei einer Inzidenz bis 35 sind Treffen von höchstens 10 Personen aus insgesamt drei Haushalten zulässig.

Nach monatelanger Schließung wegen des Lockdowns öffneten am Montag die ersten Zoos und Tierparks. „Wir freuen uns tierisch, dass es wieder los geht“, sagte der Chef des Serengeti-Parks am Südrand der Lüneburger Heide, Fabrizio Sepe. Auch andere Einrichtungen wie der Tierpark Nordhorn im Landkreis Grafschaft Bentheim, der Wildpark Lüneburger Heide in Hanstedt-Nindorf und der Zoo Osnabrück öffneten ihre Tore. In allen Einrichtungen müssen sich Menschen für ein bestimmtes Zeitfenster anmelden, Restaurants sind geschlossen und auf dem Gelände gelten Abstands- und Hygieneregeln.

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Infektionslage bleibt auf hohem Niveau

Das Infektionsgeschehen in Niedersachsen bleibt unterdessen auf relativ hohem Niveau. Am Montag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 64,7 Neuinfektionen, bezogen auf 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Sie unterschritt damit nur leicht den Wert von Sonntag (65,1). Die Landkreise Cloppenburg, Peine, Vechta, Wesermarsch sowie die Region Hannover und die Stadt Salzgitter wiesen eine Sieben-Tages-Inzidenz über 100 auf. Damit müssen ihre Bewohner auf die meisten Lockerungen verzichten, die in den anderen Kommunen am Montag in Kraft traten.

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Mehrere Geschäfte in der Region Hannover boten trotz hoher Inzidenzwerte am Montag Terminshopping an und verstießen damit gegen die Corona-Verordnung, die allerdings in diesem Punkt missverständlich verstanden werden konnte. „Wir wollen nicht irgendetwas Unrechtmäßiges machen“, sagte etwa der Geschäftsführer des Möbelhauses Staude, Helmut Staude. Aber bislang habe niemand mitgeteilt, dass die Region Hannover ein Hochinzidenzgebiet sei. Die Polizei fuhr bei mehreren geöffneten Geschäften vorbei, konnte zum aktuellen Ermittlungsstand jedoch zunächst nichts sagen.

Büchereien machen wieder auf

Büchereien und Bibliotheken konnten derweil in ganz Niedersachsen wieder öffnen, und zwar unabhängig von der Inzidenz, wie die Staatskanzlei betonte. Der an dieser Stelle missverständliche Paragraf der Corona-Verordnung werde im Rahmen der für Mittwoch geplanten Verordnungsänderung präzisiert.