Hannover. Die von Schnee und Eis behinderte Impfkampagne kommt wieder in Gang, eine wachsende Zahl von Heimbewohnern ist inzwischen geimpft.

Nach witterungsbedingten Verzögerungen ist die Impfkampagne gegen das Coronavirus in Niedersachsen wieder angelaufen. Sämtliche wegen Schnee und Eis verspäteten Impfstofflieferungen sollten am Mittwoch eintreffen und an die Impfzentren weiterverteilt werden, wie das Sozialministerium in Hannover mitteilte. Inzwischen sei in 86 Prozent der Alten- und Pflegeheime die Erstimpfung und in 46 Prozent die Zweitimpfung erfolgt. Entsprechend stehe zunehmend mehr Impfstoff zur Impfung von über 80-Jährigen in den Zentren selber zur Verfügung.

Perspektivisch mehr Biontech/Pfizer-Impfstoff verspricht Niedersachsen sich auch mit der am Mittwoch im oberhessischen Marburg gestarteten Produktion, wie ein Ministeriumssprecher sagte. Die ersten dort hergestellten Impfstoffe werden voraussichtlich Anfang April ausgeliefert.

Corona-Lage in Niedersachsen entspannte sich

Rund 205 000 Menschen befinden sich derzeit in Niedersachsen auf der Warteliste für eine Impfung. „Wir hoffen, dass die schnell abgebaut werden kann“, bemerkte der Sprecher. 187 553 Menschen hatten bis Dienstag eine Erstimpfung erhalten, 92 231 die Zweitimpfung, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht.

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Die Corona-Lage in Niedersachsen entspannte sich unterdessen weiter leicht. Die Sieben-Tages-Inzidenz mit der Zahl der Neuinfizierten auf 100 000 Einwohner in der vergangenen Woche sank auf 65,7. Am Mittwoch wurden 938 neue Infektionen und 46 weitere Gestorbene registriert. Insgesamt setze sich die positive Entwicklung der letzten Wochen fort, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. 1235 Betroffene müssen im Krankenhaus behandelt werden, 270 davon auf der Intensivstation; 182 Corona-Patienten werden künstlich beatmet.

Im Landkreis Vechta überschritt der Inzidenzwert am Mittwoch wieder die 200er-Marke. Laut Angaben des Landesgesundheitsamtes haben sich dort innerhalb von sieben Tagen von 100 000 Einwohnern 203,1 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. „Ob weitere Maßnahmen für den Landkreis Vechta ergriffen werden müssen, hängt davon aus, ob sich dieser Trend in den nächsten Tagen verstetigt“, sagte Landrat Herbert Winkel (CDU). Es habe in den vergangenen Wochen mehrere größere Infektionsausbrüche gegeben, das Gesundheitsamt habe sie jedoch gut eingrenzen können.

Neue Mutationen können frühzeitig entdeckt werden

Unterdessen ist das Landesgesundheitsamt seit Anfang der Woche in der Lage, Varianten des Coronavirus nachzuweisen. Das Verfahren soll zum einen dazu dienen, mehr über die Ausbreitung der sogenannten britischen Mutante B.1.1.7 und der sogenannten südafrikanischen Mutante B.1.351 zu erfahren, erklärte das Amt am Mittwoch. Bisher lägen Informationen über 259 Ansteckungen mit diesen Varianten vor - 258 mit B.1.1.7 und eine mit B.1.351. Darüber hinaus könnten mit der Sequenzierung aber auch bisher unbekannte Mutanten nachgewiesen werden.

„Neue Mutationen können mit der Sequenzierung frühzeitig identifiziert und bekannte Virustypen bestätigt werden“, sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD). „Das Coronavirus passt sich an. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Mutationen kommt, die ansteckender sind oder zu schwereren Krankheitsverläufen führen können.“ Die Sequenzierung sei daher wichtig, um Muster bei den Ansteckungen zu erkennen.

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