Hannover. Bewohner und Pfleger sollen nach dem Willen der FDP viel häufiger auf das Virus getestet werden, am besten täglich. Dafür soll Hilfspersonal her.

Tägliche Corona-Tests in Pflegeheimen könnten nach Ansicht der FDP perspektivisch einen Weg aus dem Lockdown ebnen. Um die besonders gefährdeten Menschen in den Heimen noch besser zu schützen, sollten sowohl die Pfleger und Bewohner als auch die Besucher häufiger als bisher mit Schnelltests untersucht werden, sagte die FDP-Sozialpolitikerin Susanne Schütz am Donnerstag. „Am liebsten, wenn es nach uns ginge, täglich.“ Die Corona-Verordnung der niedersächsischen Landesregierung sieht derzeit lediglich zwei Tests pro Woche in Regionen mit vielen Neuinfektionen vor.

Besuche in Pflegeheimen einschränken, um Testkapazitäten nicht zu überlasten

Um die Testkapazitäten nicht zu überlasten, schließt die FDP auch eine Obergrenze für Besuche in den Heimen nicht aus. Das sei besser als eine komplette Sperrung der Einrichtung, nachdem das Virus dort aufgetreten ist. Einen konkreten Vorschlag, wie die Besucherzahl begrenzt werden könnte, machte die Fraktion aber nicht.

Für die Durchführung der Tests will die FDP zudem Hilfspersonal heranziehen, beispielsweise Studenten. Die behördlichen Vorgaben dafür müssten dringend vereinfacht werden. Das sei sinnvoller, als die Pfleger von der Betreuung der Bewohner abzuziehen.

Pflegebedürftige Senioren trifft das Virus besonders hart. Nach Angaben des Landesgesundheitsamts waren rund 86 Prozent der an oder mit Corona gestorbenen Menschen in Niedersachsen älter als 70 Jahre.

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