Braunschweig. Gérard Krause vom Helmholtz-Zentrum in Braunschweig vermisst ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zu Corona-Risikopatienten.

Bei den Maßnahmen gegen eine unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus fehlt dem Epidemiologen Gérard Krause ein Bekenntnis zum Schutz von Menschen mit höherem Risiko. Er sehe kein klares Statement mit Maßnahmen unterfüttert, wie Mitmenschen geschützt werden sollen, die ein hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf haben, sagte Krause am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Risikogruppe schützen ist keine leichte Aufgabe – und gerade daher anzugehen

Es gebe einige Punkte, die sicherlich vernünftig und positiv seien, das Fehlen dieses Aspekts bereite ihm aber Sorgen, sagte der Wissenschaftler vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. Bund und Länder hatten am Mittwoch die einschneidendsten Maßnahmen seit dem großen Lockdown im Frühjahr beschlossen. Ab Montag sollen unter anderem Hotels, Restaurants, Kinos und Theater für den gesamten Monat November schließen. In dieser Zeit dürfen sich Menschen zudem privat nur begrenzt treffen.

Der Schutz von Menschen mit höherem Risiko sei keine leichte Aufgabe und durchaus eine Herausforderung, sagte Krause. Gerade deshalb sei es die Aufgabe als Gesellschaft, sich dieser Herausforderung zu stellen.

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