Bremen. Bremen hat seine Corona-Regeln verschärft. Damit reagiert die Hansestadt auf das aktuelle Infektionsgeschehen. Am Mittwoch gab es 99 Neuinfektionen.

Die Stadt Bremen hat erstmals die Grenze von 50 Corona-Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen überschritten. Das teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Der Wert liege bei 57,6. Damit gelten in der Hansestadt automatisch schärfere Regeln unter anderem für private Feiern und Großveranstaltungen.

SPD sagt Parteitag in Bremen ab

Die Bremer SPD hat wegen der hohen Zahl von Corona-Neuinfektionen in der Hansestadt ihren für Samstag geplanten Landesparteitag abgesagt und auf das kommende Jahr verschoben. Das teilte sie am Mittwoch nach einer Vorstandssitzung mit. Auf dem Programm des Parteitages standen Vorstandswahlen.

Die amtierende Parteichefin Sascha Karolin Aulepp war die einzige Kandidatin. Einen konkreten Termin für den Parteitag 2021 gab es noch nicht. Die Gesundheitsbehörden hatten zuvor mitgeteilt, dass die Zahl der auf 100.000 Einwohner gerechneten Neuinfektionen auf über 50 innerhalb von sieben Tagen gestiegen sei. Damit gelten in Bremen schärfere Maßnahmen zum Infektionsschutz.

Bremen beschließt verschärfte Corona-Regeln

Schon am Dienstag hatten die Behörden eine Zunahme der bestätigten Corona-Fälle um 70 für die Stadt Bremen gemeldet. Das war der bislang stärkste Anstieg. Am Mittwoch lag diese Zahl sogar bei 99. Der Senat hatte am Dienstag mehrere Maßnahmen für den Fall beschlossen, dass die 50er-Grenze überschritten wird.

Unter anderem sind alle Veranstaltungen, bei denen Alkohol ausgeschenkt wird, auf maximal 25 Teilnehmer beschränkt. Für Veranstaltungen - etwas Theater oder Lesungen - ohne Alkoholausschank liegt die Grenze bei 100 Teilnehmern. Bislang gelten Obergrenzen von 250 in Innen- und 400 im Außenraum. Auch die Maskenpflicht soll verschärft werden.

Stadt bricht Freipark ab

Für Privatfeiern gilt eine Begrenzung auf 25 Teilnehmer. Für private Feiern in Wohnungen gibt es die „dringende Empfehlung“ die Zahl der Gäste auf zehn zu beschränken.

Auch für den „Freipark“ - die deutlich abgespeckte Ersatzveranstaltung für das Bremer Volksfest Freimarkt - ist mit dem Überschreiten des Grenzwertes zunächst Schluss. Er muss sofort unterbrochen werden. Die Besucherzahlen waren bereits von 6000 auf 3000 reduziert worden.

Verschärfungen sollen gelten bis Inzidenzwert stabil unter 50 liegt

„Diese Maßnahmen gelten solange, bis der Inzidenzwert stabil unter 50 liegt“, hieß es in einer Pressemitteilung. Die Regelung gilt nur für Stadtgemeinde Bremen und nicht für das zum Bundesland Bremen gehörende Bremerhaven. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) hatte am Dienstag betont, dass die Situation in Krankenhäusern und auf Intensivstationen „in keinster Weise“ besorgniserregend sei. Diese seien nicht über Gebühr belastet.

Im Land Bremen müssen 17 an Covid-19 erkrankte Personen stationär versorgt werden, davon vier auf Intensivstationen (Stand: Dienstagnachmittag). Zwei der intensivmedizinisch behandelten Personen müssen nach Angaben der Gesundheitsbehörden beatmet werden. Bei drei Personen müsse der Gesundheitszustand als schlecht oder kritisch beschrieben werden.

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