Hannover. Die Bauern-Protestbewegung „Land schafft Verbindung“ hat sich mit Regierungsvertretern getroffen. Es ging um den sogenannten Niedersächsischen Weg.

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat nach einem Meinungsaustausch mit Landwirten zum „Niedersächsischen Weg“ die gute Gesprächsatmosphäre gelobt. „Das war ein sehr entspanntes Gespräch“, sagte der Politiker am Donnerstag nach einem Treffen mit Vertretern der Bauern-Protestbewegung „Land schafft Verbindung“. Inzwischen hätten alle Seiten begriffen, dass sie von der Zusammenarbeit profitieren.

Niedersächsischer Weg soll Volksbegehren verhindern

Mit dem „Niedersächsischen Weg“ will die Landesregierung ein Volksbegehren zum Artenschutz in Niedersachsen verhindern. Dazu hatte sie seit Anfang des Jahres Vertreter von Landwirtschaft und Naturschutz an einen Tisch geholt, um gemeinsam über Gesetzesverbesserungen für Arten-, Natur- und Gewässerschutz zu beraten. Ende August hatten sich Landvolk und Naturschützer grundsätzlich geeinigt. Einige Details müssen aber noch ausgearbeitet werden. Die Gesetzesvorlage liegt derzeit im Landtag.

Laut dem Umweltverband BUND sollen unter anderem wichtige Nist- und Brutstätten für Insekten, Vögel und andere Arten wie artenreiches Grünland und Streuobstwiesen unter gesetzlichen Schutz gestellt werden.

Nabu beharrt auf Volksbegehren

Das im Frühjahr auf den Weg gebrachte Volksbegehren wird nach wie vor vom Naturschutzbund (Nabu) unterstützt, was zu Kritik seitens des Landvolks und der Landesregierung geführt hatte. Der Nabu hatte angekündigt, auf das Volksbegehren zu verzichten, wenn die vereinbarten Gesetzesänderungen vom Landtag beschlossen werden.

Er wolle eine zukunftsfähige Landwirtschaft in Niedersachsen erhalten, sagte Weil. Aber auch die verschärften Probleme des Natur- und Umweltschutzes müssten mehr Beachtung finden. Die Landwirte müssten dazu bereit sein, Teile ihrer Flächen für den Naturschutz zur Verfügung zu stellen. Sie hätten dafür aber auch Anspruch auf einen finanziellen Ausgleich.

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