Hannover. Die IG Metall hat auf die Umstrukturierungspläne des Continental-Konzerns mit scharfer Kritik reagiert. Das Unternehmen verschärft seinen Sparkurs.

Die IG Metall fürchtet angesichts des verschärften Sparkurses bei Continental um Tausende Arbeitsplätze bei dem Autozulieferer in Hessen. Jörg Köhlinger, Leiter des IG Metall Bezirks Mitte, warf dem Unternehmen am Dienstag konzeptlosen Kahlschlag vor, „den die Beschäftigten nicht hinnehmen werden.“ Köhlinger sorgt sich um Jobs in den Werken in Babenhausen und Karben.

Zwei Drittel der Arbeitsplätze in Babenhausen stehen auf dem Spiel

Das Unternehmen hatte bereits im September 2019 angekündigt, die Serienproduktion von Steuerungsinstrumenten in Babenhausen bis 2025 zu beenden. Zudem soll geprüft werden, die Hälfte der Entwicklungsarbeit an andere Standorte zu verlagern. Betroffen seien in dem Werk mehr als 2200 der rund 3600 Arbeitsplätze.

Angesichts der schweren Corona-Einbrüche verschärft der Dax-Konzern seinen Sparkurs deutlich und treibt den Umbau an einzelnen Standorten weiter voran. Von 2023 an werden laut jüngsten Planungen nun brutto mehr als eine Milliarde Euro an Einsparungen pro Jahr angepeilt. Die jährliche Zielgröße bis 2023 betrug bisher rund 500 Millionen Euro.

Weltweit geht es um circa 30.000 Jobs bei Continental

Conti wird - wie weite Teile der Autoindustrie - derzeit hart vom Nachfragerückgang in der Corona-Krise getroffen. Hinzu kommt der teure und schwierige Umbau, der die Hannoveraner weg von klassischer Verbrennertechnologie führen soll. Verbunden damit ist der Abbau zahlreicher Jobs, parallel dazu will Continental jedoch möglichst viele Beschäftigte weiterqualifizieren.

Aktuell gehe man davon aus, dass das 2019 gestartete Programm weltweit etwa 30.000 Arbeitsplätze betreffen werde, teilte der Konzern mit. „Das heißt, sie werden dabei verändert, verlagert oder aufgegeben.“ 13.000 der fraglichen Jobs seien in Deutschland. In der ersten Stufe war zunächst von bis zu 20.000 betroffenen Jobs insgesamt und 7000 hierzulande die Rede. „Dauerhaft unrentable Geschäftsteile“ sollen verkauft werden. Hierzu gab es keine Details. Die erweiterte Sparpläne werden noch in den Gremien diskutiert.

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