Hannover. Am Freitag wurden 85 Neuinfektionen registriert. Laut Sozialministerium seien Reiserückkehrer vermutlich die Ursache der steigenden Infektionszahlen.

Die Zahl neuer Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen steigt weiter deutlich an. Am Freitag wurden 85 Neuerkrankungen registriert – am Vortag waren es noch 73, wie eine Sprecherin des Sozialministeriums in Hannover sagte. Es sei eine Entwicklung, die „uns sehr große Sorgen bereitet“. Einen Hotspot, an dem sich neue Fälle häuften, gebe es derzeit nicht, die Infektionen verteilten sich gleichmäßig im Land. Ursache seien vermutlich Reiserückkehrer.

Sozialministerium: Reiserückkehrer sollten sich testen lassen

Die Sieben-Tages-Inzidenz je 100.000 Einwohner liegt der Sprecherin zufolge landesweit bei 4,7, im Landkreis Vechta bei 27,3. Sie rief Reiserückkehrer dazu auf, sich freiwillig testen zu lassen. Dies sei ein Appell, die Abstandsregeln ernstzunehmen und Atemmasken zu tragen.

Etliche der neuen Fälle werden auch dank systematischer Tests entdeckt. So hatte der Landkreis Oldenburg am Mittwoch 20 Infektionen in einem Schlachthof in Großenkneten mitgeteilt. Das Geschehen konnte innerhalb des Betriebs lokalisiert und eingedämmt werden.

Althusmann fordert präventive Maßnahmen, um zweiten Lockdown zu verhindern

Der CDU-Landesvorsitzende und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann forderte unterdessen präventive Maßnahmen, um auf eine zweite Infektionswelle vorbereitet zu sein. „Es gilt, einen zweiten Lockdown unbedingt zu verhindern“, sagte Althusmann am Donnerstag. Dieser wäre sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich schwer zu verkraften. „Daher müssen wir jetzt agieren und nicht reagieren. Dazu gehört zuvorderst, die Gesundheitsämter bereits jetzt personell zu stärken und die Kapazitäten hochzufahren.“

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