Hannover. Auch die aus Südamerika stammenden Nutrias wurden in Niedersachsen häufiger geschossen. Bei den Mufflons gingen die Zahlen zurück.

Niedersachsens Jägerinnen und Jäger haben so viele Wildschweine geschossen wie noch nie zuvor. Insgesamt wurden im Jagdjahr 2019/2020 nach Angaben des Agrarministeriums 70.481 der Tiere erlegt, 26 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine große Rolle bei der intensiven Bejagung des Schwarzwilds spiele die drohende Afrikanische Schweinepest, teilte eine Sprecherin des Ministeriums am Montag in Hannover mit.

Wegen der aus Osteuropa näher rückenden Schweinepest wird die Jagd auf Wildschweine gefördert. Schwarzwild kann die Seuche übertragen, ein Übergreifen auf Hausschweine hätte gewaltige finanzielle Schäden zur Folge. So bekommen etwa Hundeführer unter bestimmten Umständen eine finanzielle Anerkennung. Auch wird Revierinhabern eine Prämie von 50 Euro für jedes Wildschwein gewährt, das über der durchschnittlichen Strecke von drei Vorjahren liegt.

Niedersachsens Landvolk warnt vor Afrikanischer Schweinepest

Rekordstrecken bei Schwarzwild und Nutria

Bei den aus Südamerika stammenden Nutrias wurden mit 41.369 Tieren sogar 28 Prozent mehr als im Vorjahr geschossen. Wegen der Tiere wurden drei Berufsjäger eingestellt, auch als Ansprechpartner für die Landesjägerschaft. Außerdem beschaffte das Landwirtschaftsministerium 650 Fallen. Die bis zu zehn Kilogramm schweren Nager richten große Schäden an den Deichen an. Außerdem leiden nach Angaben des Ministeriums die Schilfbereiche der Gewässer, so dass der Lebensraum von anderen Arten in Mitleidenschaft gezogen wird.

„Die Rekordstrecken bei Schwarzwild und Nutria zeigen, dass die Jägerinnen und Jäger ihrem Auftrag einer intensiven Bejagung sehr erfolgreich nachkommen“, sagte ein Sprecher der Landesjägerschaft.

Auch sogenanntes Fallwild wird erfasst

Bei den Hasen blieben 60.458 Tiere auf der Strecke, 28 Prozent mehr als im Jagdjahr zuvor. Bei den Mufflons gab es mit 249 Tieren einen Rückgang um zehn Prozent. „Hier spielt der Wolf eine große Rolle, für den die Wildschafe auf Grund des schwach ausgeprägten Fluchtverhaltens eine leichte Beute sind“, sagte die Sprecherin.

Das Jagdjahr beginnt am 1. April und endet am 31. März des Folgejahres. In der Strecke wird dabei auch sogenanntes Fallwild erfasst. Dazu gehört auch etwa im Straßenverkehr getötetes Wild.