Hannover. Das Sozialministerium habe die Qualität gegenüber dem Bundesgesundheitsministerium kritisiert. Es soll Prüfverfahren für Masken geben.

An rund 400 Arztpraxen in Niedersachsen sind nach Angaben von Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) mangelhafte Atemschutzmasken ausgeliefert worden. Dies sei bei vom Land veranlassten Qualitätskontrollen aufgefallen und die Masken seien ausgetauscht worden, sagte Reimann am Donnerstag im Landtag in Hannover. Nach Aussagen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen sei kein Fall bekannt, in dem es aufgrund der Mängel zu einer Patientengefährdung gekommen ist.

Die Masken wurden vom Bund bereitgestellt

Es habe sich um vom Bund beschaffte Masken gehandelt, die bundesweit über die Kassenärztlichen Vereinigungen an die Arztpraxen verteilt worden seien, erklärte Reimann. Das Sozialministerium habe die mangelhafte Qualität mehrfach kritisiert und dem Bundesgesundheitsministerium schließlich mitgeteilt, keine weiteren Masken mehr anzunehmen, so dass die Lieferung eingestellt worden sei.

Masken kamen zu Beginn der Corona-Pandemie auf den Markt

Die Ministerin reagierte auf Berichte des Bayerischen und Norddeutschen Rundfunks (BR/NDR), nach denen über das Bundesgesundheitsministerium im Frühjahr mindestens 800.000 mangelhafte Masken bundesweit an Arztpraxen verteilt wurden. „Grundsätzlich ist eine teils mangelhafte Qualität von Atemschutzmasken, die seit Beginn der Pandemie in großen Mengen auf den Markt gebracht werden, nicht neu“, sagte Reimann.

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„Deshalb arbeiten alle Stellen, die Masken beschaffen, mit regulären Kontroll- und Prüfverfahren, um solche Masken aus dem Verkehr zu ziehen.“ Niedersachsen habe deshalb auch die selbst beschafften Masken für das Katastrophenschutz-Zentrallager vom TÜV Nord testen lassen.

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