Hannover. Seit Wochen sind Heimbewohner isoliert von der Außenwelt. Die Pflegeverbände wollen nun Konzepte erarbeiten, Besuche wieder möglich zu machen.

Die Pflegeverbände wollen Heimbewohner wegen der Corona-Epidemie nicht langfristig von der Außenwelt abschotten und arbeiten an Konzepten, wie Besuche wieder möglich werden können. Dies hätten Beratungen mit Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) gezeigt, teilten die Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) am Mittwoch mit.

Übereilte Entscheidungen über Besuchsmöglichkeiten seien zu vermeiden, es müssten zunächst einheitliche Kriterien für sichere Kontakte erarbeitet und erprobt werden, sagte die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Birgit Eckhardt.

„Zusätzlich zu den notwendigen Schutzmaßnahmen muss es für eine bessere Lebensqualität möglich werden, dass Bewohnerinnen und Bewohner auch Angehörigen und Seelsorgerinnen und Seelsorgern unter Abstandswahrung und in Schutzkleidung begegnen können“, forderte Diakoniechef Hans-Joachim Lenke. „Hierzu haben wir kreative Lösungen entwickelt und digitale Konzepte ausgebaut, die in ein neues Sicherheitskonzept fließen.“

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Auch die Caritas machte sich für Besuchsmöglichkeiten stark. „Um dem Bedürfnis nach Kontakt und Nähe Rechnung zu tragen, müssen wir sichere Hygienekonzepte und ein akzeptiertes Besuchermanagement etablieren“, sagte Caritas-Sprecher Franz Loth.

AWO-Vorsitzender Rifat Fersahoglu-Weber sprach sich für eine Lockerung in Schritten aus. „Es müssen kurzfristig innovative Ideen entwickelt werden, um über die schon praktizierten Videotelefonate, Fenster- und Gartenzaungespräche hinaus Kontakte zu ermöglichen.“ /dpa

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