Hannover. Während sich der Arbeitsmarkt Anfang März noch positiv entwickelte, setzt die Corona-Krise Arbeitnehmern wie auch Unternehmen jetzt unter Druck.

Der Arbeitsmarkt in Niedersachsen gerät durch die Corona-Krise stark unter Druck. „Seit Mitte März hat sich die Lage grundlegend verändert, der Arbeitsmarkt steht nun vor enormen Herausforderungen“, sagte die Chefin der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA), Bärbel Höltzen-Schoh, am Dienstag in Hannover.

Corona-Krise in Niedersachsen: Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit steigen

Für viele Beschäftigte werde Kurzarbeit angezeigt. „Und wir rechnen in Kürze mit einem Anstieg bei Arbeitslosen.“ Zahlreiche Unternehmen melden derzeit Nachfrageeinbrüche und haben Probleme in den Lieferketten. Daher würden wahrscheinlich Beschäftigte entlassen, Jobs von Zeitarbeitern nicht verlängert und nur zögerlich Einstellungen vorgenommen, schätzt die BA-Regionalleiterin.

Wegen der besonderen Situation wurden die regulären Arbeitsmarktdaten diesmal nur bis kurz vor Monatsmitte erhoben. Dies liegt daran, dass die Lage nach den Schulschließungen und weiteren Einschränkungen des öffentlichen Lebens nicht mit der Lage im Februar vergleichbar ist.

Niedersachsen: Arbeitsmarkt bis 12. März stabil – dann Corona-bedingter Abschwung

Bis zum 12. März entwickelte sich der Arbeitsmarkt noch positiv, wie die Bundesagentur berichtete. Bezogen auf den verkürzten Zeitraum waren in Niedersachsen 3,3 Prozent weniger Arbeitslose gemeldet als im Vormonat, ihre Zahl sank auf 220 490, die Quote nahm um 0,2 Punkte auf 5,1 Prozent ab. Am Dienstagnachmittag soll es nähere Informationen zur Beanspruchung des Kurzarbeitergeldes geben.

Diese Zahlen blenden allerdings noch aus, wie sich die Lage nach den Schulschließungen und Einschränkungen des öffentlichen Lebens ab der Monatsmitte verändert hat. Viele Geschäfte, Hotels und Restaurants sind geschlossen, der Tourismus liegt brach, Messen wurden abgesagt, der Landwirtschaft fehlen ausländische Arbeitskräfte. Es findet so gut wie kein Flugverkehr mehr statt.

Corona-Krise trifft auch Großkonzerne wie VW

In der Industrie sind sowohl kleine und mittelständische Betriebe als auch Großkonzerne wie Volkswagen oder Continental zur vorübergehenden Schließung von Werken gezwungen.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Niedersachsen ging auf Basis der verfügbaren Daten zuletzt leicht um 0,4 Prozent zurück. dpa

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