Hannover. Üblicherweise sind die Freizeitparks im Frühling ein beliebtes Ausflugsziel. Doch durch das Coronavirus bleiben sie erstmal zu. Was aber passiert nun?

Bis vor wenigen Wochen hatten sich die Betreiber der Freizeitparks in Niedersachsen auf die neue Saison gefreut: Neue Investitionen und Umbaumaßnahmen sollten den den Besuchern präsentiert werden. Doch das Coronavirus machte einem Frühlingsstart einen Strich durch die Rechnung. Wie und vor allem ob es weitergeht, ist oft unklar, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt. In einem Punkt sind sich die Verantwortlichen aber weitgehend einig.

Dinosaurier-Park Münchehagen

Die Schließung trifft den Freizeitpark mit mehr als 230 lebensecht rekonstruierten Urzeittieren hart. „Wir haben von heute auf morgen keine Einnahmen. Null“, sagte der Geschäftsführer Franz-Josef Dickmann. Der Park versuche dennoch, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter zu beschäftigen und sinnvolle Tätigkeiten zu finden. „Im Prinzip waren wir komplett fertig mit unserem Investitionsprogramm.“ Für die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus hat Dickmann Verständnis. „Das ist ein Solidarakt, der hier zu meistern ist von der ganzen Gesellschaft.“ Für die Touristik sei es aber eine dramatische Situation. „Mit fortschreitender Zeit wird sich die Lage verschärfen.“

Serengeti-Park Hodenhagen

Vor Beginn der Saison hat der Park Werbung für Neuheiten wie eine Big-Foot-Safari mit großen Geländefahrzeugen gemacht, nun steht für die Besucher vorerst alles still. Buchungen können storniert oder auf einen späteren Termin umgebucht werden. Für die Maßnahmen habe sie Verständnis, sagte die Park-Sprecherin Asta Knoth. Gesundheit habe immer Vorrang. „Je stärker wir uns jetzt als Gemeinschaft engagieren, indem wir einfach mal zu Hause bleiben, desto größer ist die Chance, dass wir diese Krise schnell überwinden.“ Sie hofft, dass die Einnahmen im Sommer so gut sein werden, dass alles bezahlt werden kann.

Magic Park Verden

Der Magic Park Verden versucht die Zeit bis zur Öffnung mit Urlaub, Kurzarbeit und Überstundenabbau zu überbrücken, wie der Geschäftsführer Bastian Lampe sagte. „Die größte Schwierigkeit ist der Wegfall des Ostergeschäfts, der durch nichts kompensiert werden kann.“ Arbeiten, die nun angegangen werden könnten, gebe es nicht. Die Maßnahmen gegen das Coronavirus kann Lampe nachvollziehen. „Das ist nötig, da kann man sich nur auf die Experten verlassen.“

Jaderpark Jaderberg

„Wir werden Sie, unsere Gäste, sehr vermissen. Doch unser aller Gesundheit steht natürlich im Vordergrund“, heißt es auf der Homepage des Parks. Die Schließung sei hart, sagte die Sprecherin Barbara Minnemann. Auch hier gebe es keine sinnvolle Arbeiten, die nun erledigt werden könnten. „Es ist alles fertig. Die Sanierungs- und Überholungsmaßnahmen sind gemacht. Da sind Kosten entstanden und die Einnahmen, die das abfangen sollen, die kommen jetzt nicht.“ Der Park behelfe sich mit Kurzarbeit und laufe weiter, nur ohne Besucher. „Die Tiere werden versorgt.“ Ob die Maßnahmen angemessen sind, könne sie nicht beurteilen. „Wir müssen uns auf die Fachleute verlassen. Wir hoffen, dass die Phase kurz ist.“

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Weltvogelpark Walsrode

Der Park hat seine Saisoneröffnung vorerst auf Ende April verschoben und will die Zeit nutzen, um sich darauf vorzubereiten. So sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinsichtlich strengerer Hygienemaßnahmen geschult werden, wie die Parksprecherin Janina Ehrhardt sagte. Die Saisonkräfte würden später eingestellt. „Das Stammpersonal bleibt bestehen.“ Von Besuchern erhält der Park demnach Zuspruch. „Wir kriegen ganz viele positive Nachrichten seitens der Saisonkarteninhaber, die der Eröffnung entgegen gefiebert haben“, so Ehrhardt. Damit Interessierte die Tiere trotz der verschobenen Eröffnung sehen können, will der Park Videos etwa von Flugshows ins Internet stellen. „Wir versuchen den Leuten den Weltvogelpark nach Hause zu bringen“, sagte die Sprecherin.

Heide Park Soltau

„Wir hatten uns, genau wie Ihr, schon auf den Saisonstart gefreut. Doch Eure Gesundheit und die unserer Mitarbeiter geht natürlich vor“, schreibt der Freizeitpark auf seiner Internetseite. Wer Übernachtungen im Heide Park Abenteuerhotel oder Holiday Camp gebucht hat, kann demnach auf einen anderen Termin in der Saison 2020 umbuchen. Sprecherin Svenja Heuer verwies darauf, dass der Park nach derzeitigem Stand mindestens drei Wochen verliert. dpa

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