Hannover. Der Lüneburger Spoun sagte ab, nun arbeitet die Uni offenbar an einer Übergangslösung mit Reinhard Jahn.

An Mahnungen fehlt es nicht an die Adresse der Universität Göttingen. Landtagspräsidentin Gabriele Andretta (SPD), die dort studierte, forderte ein Ende des „Hickhacks“. Und Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) warnte, man könne sich zwar sehr gut dauerhaft mit sich selbst beschäftigen. „Das Ziel ist aber wissenschaftliche Reputation“, so der Minister.

Nach einer krachend gescheiterten Präsidentensuche hängt der Haussegen an der traditionsreichen Universität ziemlich schief. Wer die Geschichte halbwegs verstehen will, muss wohl mit dem Selbstverständnis der Hochschule beginnen. „1737 im Zeitalter der Aufklärung gegründet fühlt sie sich den Werten der gesellschaftlichen Verantwortung von Wissenschaft, Demokratie, Toleranz und Gerechtigkeit verpflichtet“, heißt es oben auf der Webseite. In der Gegenwart allerdings geht es auch um Wissenstransfer, einen „Innovationscampus“ oder auch das Abschneiden in prestigeträchtigen Exzellenz-Wettbewerben des Bundes. Und da blieb Göttingen zuletzt deutlich hinter den eigenen Ansprüchen zurück. Präsidentin Ulrike Beisiegel, eine Biochemikerin, kündigte jedenfalls ihren vorzeitigen Rückzug an - auch wegen der „Diskussion um ihre Amtsführung“.