Abbensen. Spenden Sie für Seminare der Generationenhilfe Abbensen, die Ehrenamtliche ausbildet. Die Anzahl der Angebote soll steigen.

Die Stimmung ist entspannt. Es wird viel gelacht an diesem Abend. Es ist der letzte, an dem die bunt gemischte Gruppe – vorwiegend Frauen, aber auch drei Männer sind dabei – im ehemaligen Pfarrhaus von Abbensen zusammenkommt. 22 Stunden haben sie mit Petra Karger vom Deutschen Roten Kreuz in einem Seminar der Generationenhilfe Abbensen sich mit dem Krankheitsbild Demenz befasst, um künftig pflegende Angehörige entlasten zu können.

Die „Manöverkritik“ fällt rundum positiv aus. „Ich habe meine Berührungsängste verloren“, „Ich habe endlich Überblick über das Pflegegesetz“, „Demenz ist jetzt kein Buch mehr mit sieben Siegeln“, „Meine Oma ist erkrankt. Ich habe wichtige Tipps bekommen, die ich an meine Familie weitergeben kann“, so Stimmen aus der Runde. Und: „Ich habe gelernt, achtsamer und behutsamer mit Kranken umzugehen.“

Jeder der Teilnehmer hat Erfahrungen mit Demenz. Die einen hatten oder haben Krankheitsfälle in der Familie, die anderen arbeiten im Pflegeberuf. Ein Mann ist ehrenamtlich als Fahrer im Einsatz, er holt an Demenz Erkrankte zu Hause, bringt sie zu Tagesstätten und auch wieder zurück. „Ich muss sie im Fahrzeug anschnallen. Da ist man sehr dicht am Körper“, was nicht immer einfach sei. Im Seminar habe er gelernt, wie die Erkrankten „drauf“ seien. „Und ich kann jetzt ganz anders einschätzen, was jemand leistet, der rund um die Uhr für seine Angehörigen da ist.“

„Aus Ihnen spricht ganz viel Erfahrung“, lobt eine Teilnehmerin die Dozentin. So ernst und schwierig alles auch sei, sie habe alles „locker rübergebracht“. Petra Karger erinnert sich an ihre eigene Ausbildung: „Den besten Satz, den ich mit auf den Weg bekommen habe, lautet: Man muss versuchen, in den Schuhen des Anderen zu gehen“, sagt sie.

Die examinierte Krankenschwester, die zeitweise in der Intensivpflege gearbeitet hat, ist seit 2007 als Pflegeberaterin und Dozentin für das DRK im Einsatz.

„Versuchen Sie, sich zurück zu nehmen“, so einer ihrer Tipps an ihre Schüler. Und: „Es gibt nicht die Lösung, sondern viele Lösungen.“ Demenz sei von Fall zu Fall, von Mensch zu Mensch verschieden. „Was in einem Moment richtig ist, das kann im anderen Moment falsch sein. Versuchen Sie, mit Bauch und Herz zu handeln – dann machen Sie vieles intuitiv richtig.“

Auf dem „Lehrplan“ stand auch Hygienemanagement. „Das ist neu dabei.“ Es sei wichtig, wenn zum Beispiel Betreuer Erkrankten Essen anreichen. Zudem sind acht Stunden Erste Hilfe Bestandteil der Ausbildung, also insgesamt 30 Stunden. „Das ist viel und eigentlich doch nur ein Klacks“, sagt Petra Karger.

Angelika Dettmers, Marianne Brickwedel und Roswitha Nawrot-Kopitzke von der Generationenhilfe planen weitere Seminare. Voraussetzung: „Wir bekommen weiter Spendengelder und können die Ausbildung bezahlen.“