Hannover. . Für den 29. November ruft ein Bündnis zu einer Demonstration vor dem Rathaus in Hannover auf. 40 Initiativen gibt es landesweit.

Mit ihren Reihenhäuschen und kleinen Bungalows gehört die Kolpingstraße zu den eher beschaulicheren Adressen in Hannovers Stadtteil Badenstedt. Doch die Ruhe dort ist dahin, seit die Sackgasse in einer Liste von 50 vordringlichen Straßenbauprojekten der Stadtverwaltung auftauchte. Der mehrere Jahrzehnte alte Klinkerbelag soll durch Asphalt ersetzt werden. Für einen Teil der Sanierungskosten will die Stadt die Anlieger zur Kasse bitten. Wie hoch diese Straßenausbaubeiträge für die einzelnen Eigentümer ausfallen, darüber schweigt sich Hannovers Tiefbauamt aus. „Wir kriegen keine Summe genannt“, kritisiert Karin Wallat. 10 000 Euro könnten auf sie zukommen, befürchtet die Grundschullehrerin.

Die Kolpingstraße in Hannover ist längst kein Einzelfall mehr. In ganz Niedersachsen wächst der Widerstand gegen die Kostenbeteiligung der Anlieger beim Ausbau kommunaler Wege. „Straßen werden von allen genutzt. Alle müssen daher einen Beitrag zu deren Unterhaltung leisten“, lautet das Hauptargument der Gegner. Ob Bremervörde, Oldenburg oder Einbeck: Landesweit mehr als 40 Initiativen haben sich mittlerweile zum Bündnis gegen Straßenausbaubeiträge zusammengeschlossen. Zehn weitere seien bereits in der „Prüfungsschleife“, sagt deren Sprecher Niels Finn. „Wir werden immer mehr.“ Und sie wollen diese neue Macht jetzt auch geballt spüren lassen.