Hannover. Grund dafür ist laut Sozialbericht die atypische Arbeit, wie geringfügige Beschäftigung oder eine Anstellung in Teilzeit.

In Niedersachsen ist fast jeder sechste Einwohner von Armut bedroht. Die Gefährdung liege bei der Quote von 16 Prozent, heißt es in einem Sozialbericht des Landesamts für Statistik (LSN), der am Mittwoch vorgestellt wurde. Den aktuellsten Zahlen zufolge stieg die Quote 2016 auf den höchsten bisher gemessenen Wert. Etwa 1,25 Millionen Menschen galten demnach als armutsgefährdet.

«Die Schwelle zur Armutsgefährdung lag 2016 in Niedersachsen für einen Einpersonenhaushalt bei 953 Euro netto im Monat», erläuterte Klaus-Dieter Gleitze, Geschäftsführer der Landesarmutskonferenz (LAK). Das entspreche 60 Prozent des mittleren monatlichen Einkommens. Nach den Angaben des Statistikamtes sind zwar immer mehr Menschen in Arbeit und die Arbeitslosenzahlen gehen seit Jahren zurück, jedoch nicht alle können davon gleichermaßen profitieren.

Als einen Grund dafür nennen die Autoren des Berichts sogenannte atypische Arbeit. Dabei arbeiten Beschäftigte in Teilzeit, geringfügig, befristet oder in einem Zeitarbeitsverhältnis. Laut der Statistikbehörde stand 2016 mit mehr als 22 Prozent ein beachtlicher Teil der Beschäftigten in so einem Arbeitsverhältnis. Zur Vermeidung von Altersarmut müssten der Niedriglohnsektor, prekäre Beschäftigungsverhältnisse und Langzeitarbeitslosigkeit eingedämmt werden, forderte Thomas Uhlen von der Caritas in Niedersachsen, als Sprecher der LAK. dpa