Wer in dieser nun einjährigen Pandemie noch immer nicht verstanden hat, dass der Spielraum des persönlichen Verhaltens nicht nur durch Verbote oder Corona-Verordnungen der Politik gesteckt wird, sondern es vor allem auf die eigene Verantwortung innerhalb dieser Leitplanken ankommt, dem bringen – ehrlich gesagt – auch keine Schnelltests etwas. Schnelltests können aber ein zusätzliches Mittel sein, Covid-Infektionen zu entdecken, die sonst vielleicht im Verborgenen geblieben wären und die bei Symptomfreiheit im schlimmsten Fall der Verbreitung des Virus wieder freie Bahn gegeben hätten. Schnelltests oder Selbsttests sind eine gute Ergänzung, um zu wissen, was los ist.
Klar, die Tests sind nicht hundertprozentig genau, aber diese einfache Möglichkeit der Selbstkontrolle ist deutlich besser als komplette Ungewissheit. Gerade jetzt, wo wir uns immer mehr nach Lockerungen sehnen und die Gefahr droht, dass sich Bruder Leichtsinn in die Familien einschleicht, können die Schnelltests eine einfache, mahnende Funktion haben: Zuhause Stäbchen in die Nase, Corona weiterhin ernst nehmen! Wir müssen mehr Fälle entdecken.
Deshalb ist es gut, dass es die Schnelltests nun für alle zu kaufen gibt. Wer damit verantwortungsbewusst umgeht, kann bei einem positiven Ergebnis andere schützen, wenn er sich in Quarantäne begibt. Die Schnelltests sind eben kein Freifahrtschein für sorgloses Verhalten. Wir sollten sie als zusätzliches Hilfsmittel im Kampf gegen Corona nutzen
