Zu „Kleinkind erlag seinen schweren Verletzungen“ vom 14 März:.

Im Winter gehört der Teilabschnitt Elmrand der L641 zwischen Warberg und Räbke zu den gefährlichsten Straßen schlechthin. Aus dem Walde einfließende frostige Luft stößt auf Feuchtigkeit und bildet eine spiegelglatte Eisfläche. Aus diesem Grunde hatte ich schon vor über 20 Jahren Versuche unternommen, Versicherungen davon zu überzeugen, eine sogenannte aktive Eiswarnanlage zu installieren. Denn eine pauschale Geschwindigkeitsbegrenzung, wie die in der Zeit der Krötenwanderung, scheint erfahrungsgemäß kaum Erfolg zu haben. Wer mit angepasster Geschwindigkeit die Strecke befährt, wird von fahruntüchtigen Dränglern genötigt oder überholt.

Friedrich-Ernst Voges, Warberg

Schöffenamt

entpolitisieren

Zu unserem Artikel „Kreistag beschließt ... “ vom 8. März:

Der Kreistag lehnt also mit großer Mehrheit den Antrag der AfD zur Beteiligung unabhängiger Bürger im Schöffenwahlausschuss ab.

Ist es nur der übliche Pawlowsche Reflex, Anträge der AfD generell abzulehnen oder steckt womöglich die Angst der etablierten Parteien dahinter, nun nicht mehr ihnen genehme Personen bei der Schöffenwahl mehrheitlich durchzuwinken? So wird eine Chance vertan, das Schöffenamt zu entpolitisieren.

Michael Knoblich, Helmstedt

Inklusion – Eltern können nicht warten

Zu unserem Bericht aus dem Kreistag „Inklusion ist angekommen in der Realität“ vom 9. März:

Beim Thema Inklusion kann ich einfach nicht nur still sein, denn es betrifft mich als Mutter einer geistig behinderten Tochter ganz konkret. Wenn ich nun diese ganzen Stellungnahmen der diversen Politiker lese, dann würde ich sie gerne einmal einen Blick in meinen Alltag werfen lassen. Ich stimme ihnen ja darin zu, dass die derzeitigen Bedingungen für Inklusion alles andere als optimal sind für Kinder, die einen besonderen Förderbedarf haben. Aber daraus jetzt den Schluss zu ziehen, dass die Inklusion zurückgefahren und sich richtig dafür Zeit genommen wird, ist meiner Erfahrung nach falsch. Nur zur Erinnerung: Bereits im Jahr 2009 wurde von Deutschland die UN-Behindertenkonvention unterzeichnet, die behinderten Menschen das uneingeschränkte und selbstverständliche Recht auf Teilhabe verbrieft. Das sind fast zehn Jahre!

Was ist denn bisher – gerade auch in diesem Landkreis – unternommen worden, um die Bedingungen für die Eingliederung von Behinderten zu erleichtern?

Und, wohlgemerkt, hier geht es nicht „nur“ um Rampen für Rollstühle. Wie viel Zeit soll denn noch verstreichen, bis Eltern eine wirkliche Wahl haben?

Denn, ganz ehrlich, momentan stellt die Inklusion in eine Regelschule eben noch keine gute Alternative dar, in den meisten Fällen. Was sollen denn jetzt ganz konkret und bis wann für Maßnahmen erfolgen? Das sind die Dinge, die uns betroffene Eltern umtreiben.

Ich hatte naiverweise angenommen, dass die Inklusion eine Selbstverständlichkeit sein würde, wenn meine Tochter zur Schule kommt, immerhin ist sie erst nach 2009 geboren.

Ich bin mittlerweile auch in der Realität angekommen – den Weg der Inklusion zu gehen, ist ein harter, ein steiniger Weg, auf dem die Eltern sich sehr vieles erkämpfen müssen und dennoch oftmals keinen Erfolg haben. Das ist kräftezehrend und auch frustrierend. Die Zeit, auf die Politik zu warten, bis die endlich für Inklusion und nicht nur für ein „Weiter so“ bereit ist, haben wir betroffenen Eltern nicht!

Sylvia Kollert, Helmstedt