Zu den Berichten über die Schweinemastanlage zwischen Westerbeck und Dannenbüttel:.

„Das Problem ist bekannt: Wir importieren Tierfutter für die Schweine aus Brasilien und exportieren ihr Fleisch nach China. Die Gülle bleibt bei uns und wird zu einem immer bedrohlicheren Risiko für das Trinkwasser, so dass mittlerweile in Deutschland jede fünfte Messstelle des Grundwassernetzes zu hohe Nitratwerte nach EU Recht aufweist. 2016 reagierte der Europäische Gerichtshof darauf mit einer Klage gegen Deutschland.

Diese Situation verlangt überdeutlich nach einer Wende in der Agrarpolitik , über die in der Öffentlichkeit zunehmend schärfer diskutiert wird. Aber in Westerbeck soll nun eine neue Schweinemastanlage errichtet werden.

Die Anwohner, die zu Recht den Wertverlust ihrer Grundstücke und eine Einbuße ihrer Lebensqualität befürchten, sollen mit einem Biofilter gegen Gestank und Keime ruhig gestellt werden. Wer kann garantieren, dass solch ein Filter wirklich etwas taugt? Gegen die Gefahr für unser Trinkwasser durch immer mehr Gülle hilft er nicht.“

Eva Gresky, Wagenhoff

Hier wird Wut auf alle Beteiligten geschürt

Zum Leserbrief „Der Wolf ist kein gefährliches Raubtier“ von Martina Ludwig vom 18. Januar:

„Mit Erschrecken habe ich den Leserbrief mehrfach gelesen und bin doch stark verwundert, wie man hier mit so viel Halbwissen die Wut auf alle Beteiligten, seien es Jäger, Bauern oder Wasserverbände schüren kann.

Ob der Wolf gut oder schlecht ist oder gefährlich, wird sich noch zeigen, denn solange die Population noch nicht so groß ist, sind Freiräume vorhanden und entsprechend Futter kann gefunden werden. Doch bereits jetzt zeigt sich, dass es für den Wolf leichter ist, Weidetiere zu jagen und zu fressen, als mal ein schwaches Wildtier zu finden. Ich möchte gar nicht daran denken, dass der Fuchs mittlerweile auch gelernt hat, dass es in menschlicher Nähe ganz leicht ist, etwas zu fressen zu finden. Dies wird auch der Wolf lernen und weitergeben.

Thema Nutria: Ihre Angabe, dass die Nutria nur Bauten von 2 Metern bauen, ist nicht richtig. Laut Untersuchungen von Klapperstück (2004) können Bauten 6 Meter länge haben. Sheffels & Sytsma (2007) haben sogar Gangsysteme bis zu 45 Meter Länge dokumentier. Fakt ist, dass bei einer Reproduktionsrate von zwei- bis dreimal im Jahr bei 5 bis 6 Nachkommen und so gut wie keinen Feinden, das Aufkommen so groß ist, dass die Uferböschung der Aller Schweizer Käse gleicht. Das Befahren zum Instandhalten der Deiche ist nur noch eingeschränkt möglich. Und die mühevolle Bepflanzung der Uferböschung bricht immer mehr ab, die Wasserwege verstopfen. Des weiteren fallen die Nutria gerne auf die Felder ein und machen dort schon genauso große Schäden wie die Wildschweine.

ASP: Den Menschen als verantwortlichen Übertrager dieses Virus darzustellen, ist falsch. Eine Übertragung des Virus kann nur durch Tröpfcheninfektion erfolgen oder über „belastetes“ Material. Das Virus ist nicht gefährlich für den Menschen und es gibt auch nachweislich noch keinen Fall, in dem dies geschehen ist. Das Virus kann aber über die Wurst, die aus belasteten Schweinen hergestellt wird, weiter verbreitet werden. Dass der Mensch seine Wurststullen jetzt jeden Tag aus dem Auto schmeisst, ist, glaube ich, nicht mehr so oft die Regel. Vielmehr sollte hier der Mensch angeregt werden, seine Hinterlassenschaften (und hier geht es vorwiegend um Personen die den Ost-West-Transit nutzen) ordnungsgemäß zu entsorgen, um die Weiterverbreitung zu verlangsamen.

Nur Wildschweine als Träger dieses Virus können über Körperflüssigkeiten und Blut den Virus weitergeben. Brechen die Schweine die Felder um, läuft der Sabber nur förmlich, um das Futter entsprechend aufzunehmen. Auch kann es bei Rangkämpfen zu Verletzungen kommen, wo das Blut am Futter der Bauern kleben bleibt. Hier ist also der Hauptverursacher der Weiterverbreitung zu sehen.

Wenn sich Schweine nur im Wald aufhalten würden, wäre der Schaden auch nicht so groß, da aber auch hier mittlerweile eine sehr große Population sich in unserem Land befindet, werden die landwirtschaftlichen Schäden immer größer.

Hier sind die Jäger gefragt, ein verträgliches Maß zwischen der Anzahl der Tiere wiederherzustellen, denn der Wolf geht nachweislich nur die schwachen Stücke an. Die Jäger töten also nicht, weil sie Spaß daran haben, sondern weil es Ihre Aufgabe ist, das Wild und die Natur zu hegen und zu pflegen. Das haben sie gelernt und sich dazu verpflichtet, auch danach zu Leben.

Dass hier viel Zeit und Geld in die Hand genommen wird, um Schäden wieder gut zu machen, das möchte ich gerne zeigen, in dem ich alle Interessierten einladen möchte, eine frisch gebrochene Wiese wieder in den Urzustand zurückzuversetzen und die Uferböschung der Aller instandzusetzen, damit der Hochwasserschutz wieder gegeben ist.

Torsten Genz, Neubokel