Zum Bericht „Stadt sucht Plätze für Kaiserstein und Denkmal“ vom 16 April:.

Ich wohne seit (fast) 82 Jahren in Wolfenbüttel und möchte den Verdacht äußern, dass sich unsere Stadt-Väter, Stadt-Mütter und andere Verantwortliche für Stadtgeschichte und Kultur schwer damit tun, Zeugnisse aus vergangener Zeit zu respektieren und für jetzt und kommende Zeiten zu erhalten und zu verwalten. Beispiel: Wohin mit den Denkmälern?

Wie ich bei Google nachlesen konnte, gibt es unter „Stadtleben/Spaziergänge/Erinnerungsorte“ eine Veröffentlichung, Titel: Kriegerdenkmal 1870/71, 1880 Gewidmet den Gefallenen bei der Schlacht bei Le Mans. Schlussbemerkung: „Heute hat sich die Wahrnehmung des unter Denkmalschutz (!) stehenden Monuments gewandelt.“ (Text: E. Vorderwülbecke)

Kann man unter Denkmalschutz Stehendes einfach so herzlos zum Beispiel auf ein ehemaliges Tankstellengelände verschieben? Gibt es in der Stadtverwaltung jemanden, der Veröffentlichungen über Stadtgeschichte verwaltet und katalogisiert und zum Beispiel den Kulturausschuss entsprechend berät und informiert?

Klaus Schumacher, Wolfenbüttel

Dreistes Urteil über ältere Autofahrer

Zum Bericht „Senioren im Verkehr sind Risikogruppe“ vom 24.April:

Mit Erstaunen musste ich der Wolfenbütteler Zeitung entnehmen, dass ich zu jener Klientel der Verkehrsteilnehmer gehöre, die mit 16,2 Prozent laut Unfallstatistik als Risikogruppe bezeichnet wird. Das muss sich jeder Verkehrsteilnehmer einmal auf der Zunge zergehen lassen, wie dreist über jene Verkehrsteilnehmer, die über 65 Jahre alt sind, geurteilt wird. Wie gesagt, es handelt sich um 16,2 Prozent. Hier darf doch jetzt die Frage erlaubt sein, welche Verkehrsteilnehmer verursachen die restlichen 83,8 Prozent und wie wird jene Klientel benannt?

Wir älteren Verkehrsteilnehmer werden versicherungstechnisch insofern benachteiligt, dass wir ungefragt mit höheren Versicherungsbeiträgen bedacht werden, obwohl nicht wenige bis ins hohe Alter unfallfrei fahren.

Außerdem sind noch viele dabei, die jährlich eine erheblich höhere Kilometerleistung als Jüngere fahren. Die angedachten Führerscheintests sind sicherlich nicht kostenfrei, folglich sind es dann wieder einmal mehr die Älteren, die zu Kasse gebeten werden.

Klaus-Peter Kollek, Ahlum

Unvergesslicher Abend

im Prinzenpalais

Zu einem Konzert, das am 15.April im Prinzenpalais stattfand:

Im Prinzenpalais lernte ich einen für mich unbekannten Chopin kennen! Sheila Arnold ließ mit ihrer gekonnten und anrührenden Interpretation auf dem restaurierten Pleyerl-Hammerklavier eine vergangene Zeit lebendig werden! Bernt Hahn las Chopins Briefe, die mir einen unbekannten Chopin näherbrachten. Chopin, Georg Sand, Mallorca in Kälte und Regen ist mir geläufig, aber eine Persönlichkeit, die zutiefst traurig, voller Sehnsucht nach seinem Heimatland Polen, erlebte ich zum ersten Mal! Und wie diese Briefe gelesen wurden! Ein unvergesslicher Abend in Räumen aus der Zeit Chopins. Das Gebäude selbst ist noch älter! Dass die Räume erhalten wurden, verdanken wir Matthew John, der 1989 das Gebäude kaufte, um es vor profitabler Nutzung zu retten! Ihm war es ein Anliegen, dass der Kunstverein und die Kulturinitiative Tonart das Gebäude nutzen.

Nun hat sich John aus Altersgründen vom Prinzenpalais getrennt. Neuer Besitzer ist Ulrich Thiele, Initiator der Konzerte. Dem Hobby, alte Tasteninstrumente zu sammeln, haben mein Mann und ich dieses außergewöhnliche Konzert zu verdanken.

Marianne Reichenbach,

Wolfenbüttel