Zur geplanten Schließung der Grundschulgebäude in Gadenstedt, Adenstedt und Groß Lafferde und den in Gadenstedt geplanten Grundschulneubau für diese drei Orte:.

Die Ilseder Gemeindeverwaltung vertritt den Grundschulneubau in Gadenstedt mit Vehemenz. Dieses allerdings ohne dabei eine Vorlage der eventuellen Kosten für die Schulrenovierung in Gadenstedt, Adenstedt und Groß Lafferde vorzulegen oder die Vorteile für die Schüler aus diesen drei Ortschaften aufzuzeigen.

Die genannten Kosten für den Schulneubau – ohne erforderlichen Straßenbau, Schulhof, Turnhalle und Berechnung der gemeindeeigenen Grundstücksfläche – in Höhe von rund 9,9 Millionen Euro sind viel zu niedrig angesetzt.

Wenn die Überprüfung der Kosten für die Renovierung der drei bestehenden Grundschulen in Groß Lafferde, Adenstedt und Gadenstedt mit dem gleichen Einsatz stattgefunden hätte wie der für den Neubau einer Schule, wäre der Vorschlag der Verwaltung sicher in andere Richtung gegangen.

Die Kosten für den beim Neubau erforderlichen Busverkehr sind ebenfalls außer Acht geblieben. Für Groß Lafferde und Adenstedt lediglich eine Abfahrtsstelle in der Ortsmitte zu errichten, dürfte den Kindern – insbesondere den Kleinen – nicht zuzumuten sein. Wo sollen sich zum Beispiel die etwa 90 bis 100 Kinder aus Groß Lafferde bei Regen und Kälte aufhalten? Und wo bleibt die Attraktivität der Ortschaften ohne Grundschule für Auswärtige? Sie suchen sich den Ort, der verkehrsmäßig gut angebunden ist, der eine Grundschule hat und der eine gute Infrastruktur besitzt. Will man Adenstedt und Groß Lafferde bewusst veröden lassen?

Meines Erachtens kommt es nicht auf einen pompösen Schulneubau an, sondern darauf, dass in der Schule optimales Lehrmaterial vorhanden ist. Und das kann nicht sein, wenn man für die Schulausstattung beim Neubau lediglich vier Euro je Quadratmeter vorsieht?

Die Vorstellung, dass sich Lehrer in einer großen Schule wohler fühlen als in einer kleinen, dürfte eine kühne Annahme sein. Wenn es um die Schulverwaltung geht, kann man diese für die Schulen in Gadenstedt, Adenstedt und Groß Lafferde in einem Kommunikationszeitalter sicher lösen.

Die überwiegende Zahl der Eltern in den drei Orten hat sich gegen einen Schulneubau ausgesprochen. Selbst die Abstimmung der Ortsräte hat – mit Ausnahme von Gadenstedt – eine klare Entscheidung für den Erhalt der alten Schulen ergeben. Diese liegen jeweils mitten im Dorf – und somit gilt: kurze Schritte für kurze Wege.

Karl Cramm, Groß Lafferde

Nicht jeder argumentiert sachlich

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Mit großem Interesse verfolge ich die Artikel sowie auch persönlichen Kommentare zum Grundschulneubau in Gadenstedt gegen Erhalt/Ertüchtigung der bestehenden Grundschulen in Gadenstedt, Adenstedt und Groß Lafferde. Das Thema Schule in Adenstedt, Gadenstedt und Groß Lafferde ist emotional – natürlich.

Nicht jeder ist in der Lage, sich sachlich und argumentativ zu äußern in dem, was er oder sie mitzuteilen oder zu kritisieren hat – keine Frage. Das ist nicht schön, aber trotzdem oft verständlich. Was ich entschieden zurückweise sind Vorwürfe, dass die Bürger Hass und Drohungen zum Ausdruck bringen. Dass Ratsmitglieder durch äußeren Einfluss, der nicht argumentativer Natur ist, ihr Abstimmverhalten verändern, halte ich für höchst spekulativ und auch so was haben unsere Politiker neben abfälligen Äußerungen nicht verdient.

Ich selber und alle, die jetzt viel Zeit mit der Schulentwicklung 2020 verbracht haben, sind natürlich kritisch, sicher provozierend, aber immer respektvoll und keineswegs abfällig gegenüber unseren Politikern gewesen. Das gehört nicht in ein solches Gespräch und sollte von beiden Seiten eingehalten werden.

Für die Ratssitzung wünsche ich mir einen gesitteten Austausch und dass jedes Ratsmitglied für sich persönlich noch einmal geprüft hat, ob alles, was er oder sie braucht, um über diesen wichtigen und weitreichenden Punkt für die zukünftige Entwicklung der Kinder, der Dörfer und seiner Gemeinde abzustimmen, in der vorliegenden Beschlussvorlage gefunden hat oder eben nicht.

Mandy Brinker, Adenstedt