Zu „Rugby und Fußballmärchen um Koch“ vom 24 März:.

Die von Eckhard Schimpf neu entfachte Diskussion um die Frage, ob es sich um Rugby oder Fußball handele, ist explizit in der „Geschichte des Fußballs“ im Jahre 1894 von Prof. Dr. Koch, Prorektor am Herzoglichen Gymnasium Martino-Katharineum, beantwortet worden. Er schreibt: „Die Frage, ob Fußball in Deutschland eingeführt werden soll oder nicht, bedarf keiner Erörterung mehr, sie ist durch die Macht der Tatsachen entschieden!“ In vielen seiner Schriften zum Schulsport hat er nicht nur die Bedeutung der Leistung des Turninspektors August Hermann betont, sondern auch mit dem ersten Fußball-Regelwerk von 1875 den ersten deutschen Fußballverein am Martino-Katharineum gegründet. Zunächst spielte man in der Tat Rugby, aber die zweite erweiterte Auflage von 1885 enthielt auch die Regeln für Assoziationsfußball. Von Braunschweig aus verbreitete sich der Fußballsport in rasantem Tempo. In der Folge gründete sich der BTSV Eintracht von 1895. Es hieße, den guten Ruf des Braunschweiger Sporthistorikers Kurt Hoffmeister zu beschädigen, wenn man seine Verdienste um die Erforschung der „Zeitreise durch die Braunschweiger Sportgeschichte“ relativierte. Im letzten Jahr besuchte ich das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund. Das kuratierende Historikerteam hat unsere Braunschweiger Konrad Koch, August Hermann und Kurt Hoffmeister gebührend gewürdigt!

Aribert Marohn, Braunschweig

Klares Foul an unseren Fußball-Pionieren

Ebenfalls zu diesem Thema:

In seiner Kolumne greift Eckhard Schimpf die These auf, dass in Braunschweig 1874 keineswegs Fußball, sondern Rubgy gespielt wurde – ein klares Foul an unseren Fußball-Pionieren, die nicht nur aus Konrad Koch und August Hermann bestanden, sondern zu denen ebenso Dr. Reck und Direktor Gravenhorst gehören. Es war Kochs Schwiegervater Dr. Reck, der in England ein Fußballspiel gesehen hatte und Koch davon berichtete. August Hermann hatte Kontakte nach England. Er besorgte den ersten Ball, das erste Spiel für die Schüler des MK fand dann am 29. September 1874 auf dem „Kleinen Exer“ statt. Ein Jahr später veröffentlichte Koch das erste deutsche Regelwerk für Fußball, wobei er sich bemühte, zahlreiche englische Begriffe einzudeutschen. Alle frühen Abbildungen von Fußballspielen zeigen einen runden Ball – was nicht weiter verwunderlich ist, denn am MK wurden schon mit den größeren Medizinbällen vor dem Fußball „Kaiserball“ und andere Wurf- und Laufspiele gespielt. Schlecht vorstellbar, dass man nun ausgerechnet, anders als im englischen Vorbild, auf die Rubgy-Pille anstelle des runden Leders zurückgreifen würde! Kurt Hoffmeister gebührt das Verdienst, die Fußballgeschichte unserer Stadt um August Hermann und Konrad Koch seit 1986 in verschiedenen Publikationen bekannt gemacht zu haben.

Thomas Ostwald, Braunschweig

Diese „Massen“ sind mir noch nicht begegnet

Zu „Kontrollen gegen zu hohes Tempo am Ägidienmarkt“ vom 27. März:

Aus meiner Sicht stellt sich die Situation als Planungsfehler der Verantwortlichen dar, die einen einheitlichen Platz gestalten wollten. Wenn eine vierspurige Haupteinfallstraße in die Innenstadt ohne erkennbaren Grund auf Tempo 30 reduziert wird, ist dieses für die Autofahrer wenig verständlich. Als Verkehrsteilnehmer, der diese Strecke häufig befährt, sind mir die „Massen“ an Fußgängern und Radfahrern, welche den Aegidienmarkt queren wollen, noch nicht begegnet.

Geschwindigkeitsmessungen oder gar die Aufstellung eines festen Blitzers bringen nicht viel, außer vielleicht Geld in die Stadtkasse.

Eike Hoebbel, Braunschweig