Zu „Wagenbauers Wonne“.

vom 3. Februar:

Ich war echt erschrocken, dass beim diesjährigen Karnevalsumzug ein Wagen präsentiert wird, wo Eintracht als „Gurkentruppe“ dargestellt wird. Mein karnevalistisches Verständnis geht nicht so weit, dass ich das verstehe, und es ist wirklich nicht lustig, die eigene Braunschweiger Mannschaft so zu verunglimpfen. Da hilft auch ein rotes Herz nicht weiter. Dieser Wagen fährt am Sonntag an vielen tausend Menschen vorbei und der Umzug wird im NDR live übertragen. Da können sich ja unsere Nachbarstädte Hannover und Wolfsburg die Hände reiben: Da wird der eigenen Mannschaft in den Rücken gefallen. Kommt denn der Künstler und Wagenbauer eventuell aus der Nachbarschaft? Eintracht steht jetzt im Abstiegskampf und dass dann noch die „Gurkentruppe“ bemüht wird, ist eine echte Unverschämtheit. Ein zahnloser Löwe hätte es auch getan … Aber Gurkentruppe ist eine schlimme Abwertung unserer Mannschaft, was ihr zurzeit bestimmt nicht weiterhilft. Und zur „Belohnung“ dieses tollen Einfalls haben die Spieler noch das Schoduvel-Trikot getragen. Den Karnevalisten wurde in der Halbzeit das Mikrofon in die Hand gegeben, um anzukündigen, der Braunschweiger Karneval unterstützt die Eintracht … unglaublich! Da kann man nur sagen: Brunswiek, heul auf! Beziehungsweise: Eintracht, wehrt euch!

Karin Giebel, Braunschweig

Herrliches Gebäude von Profanbauten zugestellt?

Zu „Was wird aus der Baulücke an der Petrikirche?“ vom 5. Februar:

Aus meiner Sicht stellt die Petrikirche mit dem vorgelagerten kleinen Stück Rasen ein Kleinod von unwiederbringlicher Schönheit dar. Die Negativ-Vokabeln „Baulücke“, „kein Blickfang“, „Brachfläche“ zeigen die Voreingenommenheit der Berichterstattung zu Gunsten der Baulobby. Wie bekannt, hat man innerstädtisch zu wenig Baufläche, also schreckt man nicht einmal vor der Zerstörung der letzten Miniatur des Mittelalters zurück. Sich vorstellen zu müssen, dass das herrliche Gebäude von Profanbauten zugestellt wird, ruft kulturellen Niedergang stets begleitende, barbarische Bräuche auf den Plan. Zu hoffen ist, dass die Landeskirche sich den Litaneien der Baulobby verweigert.

Michael Grabe, Braunschweig

Identifikationspunkt

besser in Szene setzen

Ebenfalls dazu:

Pastor Theilemann, der nach dem Krieg für die aufwändige Reparatur der Petrikirche gekämpft hat, würde sich im Grabe umdrehen, wenn der Blick von der Langen Straße und der Gördelinger Straße auf dieses 1000-jährige Baujuwel unmöglich gemacht würde.

Im Planungsausschuss wurde 2015 von einer Bebauung so hoch wie das Pressehaus gesprochen. Wir sollten stattdessen die letzten Identifikationspunkte einer Stadt, die der Krieg verschont hat, in Szene setzen und nicht ummauern. Diese Petrikirche, die in weitem Umkreis als einzige neben dem Eulenspiegelbrunnen das Inferno überstanden hat! Nach Wegfall des kleinen Grünareals vor der ehemaligen Bücherei sollte diese Grünfläche gestaltet werden, zum Beispiel nach dem Vorbild der idyllischen Grünanlage zwischen Lessingplatz und Ägidienkirche! Unser kompetentes Grünflächenamt hat doch immer gute Ideen. Auch bei „Denk Deine Stadt“ haben außer mir weitere Bürger Erhalt und Aufwertung dieser Grünfläche notiert, keiner hat etwas anderes gewünscht. Hat das alles keine Bedeutung mehr?

Gabriele Gaedecke, Braunschweig