Zu „Deutsche Autobauer fordern staatliche Hilfsprogramme in der Corona-Krise“ vom 14. April:

Ist eigentlich schon einmal darüber nachgedacht worden, die Gehälter von besonders gut verdienenden Managern zu kürzen? Oder gibt es dazu schon Maßnahmen oder besonders zu lobende Beispiele?

Anja Hallermann, Braunschweig

Manager fordern wieder Steuergelder an

Ebenfalls dazu:

Erinnerungen an die fragwürdige Abwrackprämie kommen auf, wenn nach identischem Muster Automobilmanager wieder finanzielle Staatshilfen aus Steuergelder ignorant anfordern.

Angeblich soll damit ein Produktionsrückstand aufgeholt werden, obwohl die realen Absatzzahlen in der Automobilbranche zurzeit steil nach unten tendieren und deshalb die Produktionspause wegen der Coronakrise wohl auch nicht ungelegen kam, um ein erhöhtes Angebot mit sinkender Nachfrage geringfügig anzugleichen.

Wenn aktuell der Versuch unternommen wird, die Auswirkungen der Pandemie strategisch zu nutzen, um die von der EU festgesetzten Abgasgrenzwerte arglistig zu umgehen, setzt das dem Fass die Krone auf. Diesem merkwürdigen Selbstverständnis von Automobillobbyisten sollte Einhalt geboten werden!

Klaus Kunz, Rühen

Reichtum muss jetzt umverteilt werden

Zum Leitartikel „Die Kosten der Krise“ vom 14. April:

Das fordert natürlich Fragen, Widerspruch und Alternativ-Vorschläge heraus: Welchen Menschen muss das gesagt werden? Den Albrechts (Aldi), Quandts (BMW), Schwarz’ (Lidl), Porsches usw., die jeweils zig Milliarden Euro ihr eigen nennen? Oder den Krankenpflegern, Altenpflegern, Kellnern, Verkäufern, den Künstlern und anderen Freiberuflern, die schon jetzt die Kosten der Krise tragen? Das Geld steckt hier: pro Jahr fast 50 Milliarden fürs Militär und mehr als 32 Milliarden Schaden durch den Cum-Ex-Steuerbetrug. Die Porsche SE verkündete die Erhöhung der Dividende um mehr als 40 Prozent, Volkswagen will die Dividende ebenfalls steigern.

Es kann doch wohl nicht sein, dass hunderte von Millionen Dividende die Super-Reichen noch reicher machen, während gleichzeitig vom Staat Unterstützung eingefordert wird. Armut und Reichtum sind zwei Seiten derselben Medaille. Bertolt Brecht drückte das so aus: „Reicher Mann und armer Mann, standen da und sah’n sich an. Und der arme sagte bleich, wär ich nicht arm, wärst du nicht reich.“ Wann, wenn nicht jetzt, muss der Reichtum umverteilt werden?

Werner Hensel, Braunschweig

Die Krise als Chance zum Umsteuern

Zur Corona-Krise:

Corona ist das große Thema. Wir haben meines Erachtens viel zu lange gewartet. Es geht für mich schlicht darum, Mundschutz für jeden in der Öffentlichkeit durchzusetzen, eine sehr einfache Maßnahme, notfalls selbstgemacht. Dann braucht man auch keine Brillen, und statt Hände geben lächeln. Das ist das einfache Prinzip, mit dem man die Seuche und jeden respiratorischen Infekt stoppen kann. Händewaschen ist auch sinnvoll, aber nur nötig, wenn man Verdächtiges angefasst hat. Abstand halten ist auch gut, aber dies kann mit dem Mundschutz unwichtiger werden. Polen und Österreich haben dies jetzt angeordnet, China hat es praktiziert und gezeigt, wie man das Problem beherrschen kann.

Allerdings ist Corona nur der Auslöser der Heftigkeit der Krise, durch den aktuellen Wirtschaftszusammenbruch, der bei dem Reichtum der Menschheit gut zu verkraften wäre. Aber durch den Finanzkapitalismus, den Neoliberalismus und damit unsere falsche Wirtschaftsstruktur sowie unsere falsche Sicherheitsarchitektur mit der Suche der Dominanz des Westens über den Süden wird der „Crash“ viel schlimmer ausfallen.

Viele schlagen vor, dass wir die Krise als Chance zum grundsätzlichen weltweiten Umsteuern nutzen sollten: Gesundheitssysteme reparieren, kräftigstes Abrüsten, Weltpolitik à la Willy Brandt, Superreiche kraftvoll besteuern…

Helmut Käss, Braunschweig