Zum Leitartikel „Lernen in der Krise“ vom 3. April:

Auch meine Kinder fühlen sich hoffnungslos überfordert, wenn sie neben Arbeit, Home-Office und Kinderbetreuung noch den Unterricht ihrer Kinder stemmen sollen. Die zurzeit arbeitslosen Lehrer versenden ständig neue Aufgaben, die von Eltern und Kindern kaum zu bewältigen sind. Hier zeigt sich deutlich, dass sich unsere Schulen digital im internationalen Vergleich immer noch in der Steinzeit befinden. In anderen Ländern, ich weiß es z.B. aus Norwegen und Frankreich, gibt es keine Probleme, da läuft der Unterricht einfach online weiter.

Kitty Sievers,

Schöppenstedt

Vertrauen Sie den Pädagogen

Ebenfalls dazu:

Es schockiert mich, dass die Autorin des Leitartikels ohne jegliches Hintergrundwissen behauptet, „viele Lehrer bekommen es nicht einmal hin, in ihrer Klasse per Videotelefonie digital zu unterrichten“. Ich möchte noch einmal deutlich darauf hinweisen, dass die vergangenen zwei Wochen laut Aussage des Kultusministers Tonne vorgezogene Osterferien waren, in denen Lehrer auf freiwilliger Basis Wiederholungsaufgaben den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen konnten.

Das heißt, es sollte kein neuer Lernstoff erarbeitet werden. Vielleicht hat die Lehrerin ihrer Tochter da etwas falsch verstanden. In dieser Situation ist also Unterricht per Videokonferenz nicht zielführend. Des Weiteren möchte ich deutlich machen, dass wir Lehrer uns viele Gedanken in kürzester Zeit gemacht haben, wie wir Grundschulkinder in dieser extremen Situation am besten unterstützen können.

Fakt ist, dass einige Kinder keinen Zugang zum Internet haben und dementsprechend auch nicht an einer Videokonferenz teilhaben können. Diese Kinder sind durch derartige Maßnahmen noch stärker benachteiligt, so dass es zu einem noch größerem Leistungsgefälle kommt. Da der Unterricht sicherlich auf absehbare Zeit nicht regulär stattfinden wird, sind sowohl die Landesschulbehörde als auch jedes Kollegium aller Schulen schon jetzt dabei, sinnvolle, durchdachte Bildungsalternativen zu planen, die es jedem Kind ermöglichen, auch neue Lerninhalte zu erarbeiten. Das ist sicherlich nicht mit einem einfachen Ruf nach Unterricht via Skype zu gewährleisten.

Ferner möchte ich noch einmal deutlich machen, dass in so einer noch nie dagewesenen Ausnahmesituation, wie wir sie im Moment erleben, zunächst manches wichtiger ist als minuziöse Lehrpläne. Kinder nehmen unsere Ängste und die allgemeine Verunsicherung in der Gesellschaft sehr genau wahr. Deshalb sollte es zunächst unsere vorrangige Aufgabe sein, Zeit für unsere Kinder zu haben, sie zu lieben und ihnen Halt zu geben. Da kann es sinnvoller sein, gemeinsam zu basteln, ein Buch zu lesen oder zu spielen, anstatt am Küchentisch verzweifelt den Lernstoff zu erarbeiten. Vertrauen Sie den Pädagogen, sie sind durchaus in der Lage, sinnvolle pädagogische Entscheidungen zu treffen.

Anja le Campion,

Meinersen

Danke für das „Wort zum Alltag“

Zur täglichen Kolumne der Braunschweiger Dompredigerin in unserer Zeitung:

Vielen Dank, Frau Götz, für Ihr tägliches „Wort zum Alltag“. Es ist in dieser schwierigen, verstörenden Zeit, wo noch dazu für viele von uns ein Tag dem anderen gleicht, eine wertvolle Hilfe bei der täglichen Suche nach Orientierung im Alltag. Wir erfahren durch das „Wort zum Alltag“ täglich in der Zeitung, welchen Schatz an Wegweisung die Bibel bereithält. Vielen Dank!

Heidi Diemer-Quandt,
Braunschweig