Zum Leserbrief „Wenn jeder gläubige Christ vor Gott steht...“ vom 16. März:

Der Leserbrief macht mich sehr nachdenklich. „Es könnte jeder Christ gefordert sein, mit seinem eigenen Gebet in seinem Haus vor Gott zu stehen und um Hilfe gegen die Pandemie zu bitten“, heißt es dort. Mir drängt sich die Frage auf, warum dieser allmächtige Gott uns nicht schon von vornherein von der Corona-Pandemie verschont hat. Haben nicht die Kirchen selbst durch Schließung der Gotteshäuser ihren Glauben an Gottes Hilfe und Allmächtigkeit in Zweifel gezogen? Selbst der Papst, der Gottes Stellvertreter auf Erden ist, erteilt seinen Segen nur noch per Videobotschaft. Wenn wir so weit sind, dass das Virus durch Impfungen gestoppt werden kann, sollten wir nicht Gott, sondern den Forschern, die dies ermöglicht haben, danken.

Reinhard Scholz, Braunschweig

Aktienkurse werden wieder steigen

Zur Corona-Krise:

In sämtlichen Medien lese, höre und sehe ich nur, wie sich Corona ausbreitet, wie viele Neuinfizierte es gibt und wie viele Tote. Gibt es denn überhaupt irgendwelche Erfolge beim Kampf mit so viel Aufwand? Davon höre ich nichts. Es wird von Milliardenverlusten gesprochen. Sind das nun Verluste auf dem Papier von Aktien? Nettoverlust von nicht verdientem Geld? Verluste, weil man nichts zu produzieren hat, aber Mitarbeiter halten will und bezahlen muss? Die Aktienkurse werden nach der Krise wieder steigen, es werden neue Aufträge kommen. Dann ist alles wieder gut. Wir werden das Gelernte dann hoffentlich nicht so schnell vergessen.

Franz Albert, Wolfenbüttel

Mit kiloweise Seife die Hände wundgescheuert

Ebenfalls dazu:

Diese Corona-Krise nimmt mittlerweile groteske Züge an. Seit Tagen versuche ich, das Nötigste einzukaufen, und muss jedes Mal feststellen, dass sich vor mir schon unzählige Menschen auf Toilettenpapiergänge gemacht haben, sich wie Mehlwürmer durch Mehl und Teigwaren „gefressen“ haben und sich anschließend mit kiloweise Seife die Hände wohl wundgescheuert haben. Manche scheinen auch in Erinnerung an Kindergeburtstage Unmengen an Konserven zu benötigen, um mit Dosenwerfenspielen Langeweile zu vertreiben. Um dieser Zeiterscheinung Einhalt zu gebieten, habe ich folgenden Vorschlag: Während es früher Mengenrabatte gab, sollte man nun Einzelrabatte anbieten. Wer ein Produkt kauft, erhält es zum Normalpreis, bei zwei Produkten zahlt er das Doppelte pro Artikel, bei dreien das Dreifache pro Artikel. Auf diese Weise könnte auch ein wirtschaftlicher Schaden aus anderen Branchen reduziert und ausgeglichen werden. Natürlich ist alles mit einem Augenzwinkern gemeint, aber vielleicht fühlt sich ja der eine oder andere angesprochen.

Stefanie Grasmann,

Braunschweig

Zutiefst unmoralisch und unsozial

Auch dazu:

Man kann über US-Präsident Trump wieder mal nur den Kopf schütteln. Erst behauptet er allen Ernstes, die Demokraten wollten ihm mit dem „ausländischen“ Coronavirus schaden, redet die Gefahr klein und setzt Behauptungen in die Welt wie „Jeder kann sich testen lassen“, obwohl es gar nicht genügend Testkits in den USA gab/gibt. Trump stand in Kontakt mit einem kurz darauf positiv getesteten brasilianischen Offiziellen und schüttelte weiter munter allen die Hand. In Deutschland wäre er unter diesen Umständen sofort unter Quarantäne gestellt worden, aber ein Donald Trump ist natürlich gegen alles immun (laut Weißem Haus war ein Test negativ), an ihm perlt buchstäblich alles ab. Aber nun zeigt er sein wahres Gesicht: Er will mit viel Geld deutsche Wissenschaftler dazu bringen, einen Impfstoff gegen das neue Coronavirus exklusiv für die USA zu entwickeln! Was ist das nur für eine zutiefst unmoralische und unsoziale, ja geradezu unmenschliche Einstellung!

Nora Radke, Braunschweig