Zum Zitat des Tages von Wolfgang Schäuble vom 5. Dezember:

Endlich sagt mal ein gestandener Politiker das, was viele Menschen in unserem Land genauso sehen. Der Großteil der jungen Generation genießt heute einen bislang nie dagewesenen Wohlstand, zu dem er so gut wie nichts beigetragen hat. Die Annehmlichkeiten werden aber von allen gerne in Anspruch genommen.

Protest ist heute beliebt – sicherlich auch gerechtfertigt – aber bitte mit Augenmaß! Den Wohlstand, in dem wir heute leben, und um den wir weltweit beneidet werden, haben die Generationen vor ihnen, ihre Eltern und Großeltern erarbeitet. Wir müssen uns jetzt nicht von einer noch größtenteils weltunerfahrenen Generation vorhalten lassen, dass wir ihre – aber auch noch unsere – Zukunft zerstören.

Über die wirklichen Gefahren, die weltweit unsere aller Zukunft zerstören könnten, wird mehr oder weniger nicht gesprochen, und schon gar nicht dagegen protestiert. Ich will die „Ist“-Situation nicht schön reden, aber Klimawandel und -katastrophen gab es immer. Das sollte bei aller Hysterie nicht vergessen werden.

Manfred Krüger, Baddeckenstedt

Wir haben den Jungen die Zukunft geklaut

Zum gleichen Thema:

Das Brüsten Wolfgang Schäubles mit zur Zeit noch günstigen Lebensumständen „wie keine zuvor“ ist leider nur ein Zeugnis dafür, dass für Politiker die Gegenwart überproportional wichtiger ist als die Zukunft unserer Kinder. Als mittlerweile 68-Jähriger – und damit außer Verdacht als Jüngerer gegen die Älteren zu polemisieren – muss ich durchaus feststellen, dass unsere Generation den Jungen die Zukunft geklaut hat!

Oder wie Professor Harald Lesch es kürzlich ausgedrückt hat: „Unsere Generation hat’s vermasselt.“ Nicht das Statement über die geklaute Zukunft ist albern, sondern die Selbstgefälligkeit derjenigen Politiker und anderer, die jahrzehntelang die Warnungen der Wissenschaftler ignoriert haben, ist unfassbar und unerträglich.

Carl Ibs, Salzgitter

Man kann Fußball nicht so verunglimpfen

Zu „Gewalt auf Fußballplätzen – Schiedsrichter bitten um Hilfe“ vom 5. Dezember:

In Braunschweig gibt es keine brutale Gewalt gegen Schiedsrichter! Wenn kleinere Verstöße gegen Schiedsrichter vor das Sportgericht kommen, dann liegt das im Verhältnis zu den insgesamt stattfindenden Fußballspielen im Erwachsenen- und Kinderbereich im untersten Promillebereich!

Die angeführten Fälle kommen aus Städten mit sozialen Brennpunkten. Dies kann man aber nicht zum Anlass nehmen, die tolle Sportart Fußball mit einem halbseitigen Artikel auf der ersten Seite und im Kommentar zu verunglimpfen!

Was sollen Eltern denken, die ihre Kinder zum Fußball schicken? Fußball ist in meinen Augen die beste Mannschaftssportart, und liegt nicht umsonst in der Gunst der Deutschen mit großem Abstand ganz vorne. Und „Fair-Play“ wird den Kids von klein auf als wichtigste Regel von verantwortungsbewussten Trainern beigebracht!

Manfred Geismar, Braunschweig

Die Nase in „Die Blechtrommel“ stecken

Zu „Jeder fünfte Schüler kann nicht richtig Lesen“ vom 3. Dezember:

Was die neue Pisa-Studie da so an den Tag gebracht hat, ist schon recht betrüblich. Vielleicht sollten sich unsere Bildungspolitiker der basics (neudeutsch für Voraussetzungen) erinnern und mal die Nase in die „Blechtrommel“ von Günter Grass stecken.

Das Bildungsangebot in unseren Zeiten ist so umfangreich und leicht zugänglich wie nie zuvor. Allerdings ist es mit dem Einstieg in die Bildung so wie mit dem Ausstieg aus einer Sucht. Man muss seine Probleme erkennen, was nicht so schwer fallen sollte, und dann auch selber lernen wollen sowie die bestehenden Hilfen annehmen. Offensichtlich tut sich hier aber das Problem der Quadratur des Kreises auf! Fast neigt man zu der Erkenntnis, dass etliche junge Zeitgenossen der Meinung sind, es gehe auch ohne Anstrengung und erst recht ohne Bildung. Hier stellt sich die Frage: Leben sie deshalb schlechter, so dass es wirklich unangenehm ist?

Eyke Isensee, Wolfenbüttel

Steimle wurde zum Abschuss freigegeben

Zu „Ex-Ministerin sieht freie Meinung bedroht“ und „Uwe Steimle spricht von Berufsverbot“ vom 6. Dezember:

Da hat die Ex-Ministerin die Dinge korrekt benannt – und der Fall „Steimle“ beweist es: Schwimmt einer nicht mit dem linksgrünen Mainstream (man könnte hier auch den Kabarettisten Dieter Nuhr anführen), ist er zum Abschuss freigegeben.

Dieter Blumtritt, Helmstedt

Mehr Verständnis für die Frösche

„Zu Merkel sichert Bauern Gehör zu“ vom 3. Dezember:

Wer einen Teich austrocknen will, darf nicht die Frösche fragen. Wer Artenschutz will, darf nicht die Landwirte fragen. So einfach ist das. Frösche wie Landwirte sind zwangsläufig befangen. Wobei ich für die Frösche mehr Verständnis aufbringen kann.

Hans-Hermann Funke, Salzgitter