Zur Berichterstattung zu den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg vom 3. September:

Kerstin Münstermann in ihrem Leitartikel hat meine volle Zustimmung zu dem Satz: „Mit der AfD darf es keine Koalition, keine Kooperation und keine Zusammenarbeit geben.“ Nach den vielen Austritten wertkonservativer Mitglieder ist die AfD an ihrer Spitze keine bürgerliche Partei mehr. Rechtsradikale und völkisch-nationalistische – überwiegend – Männer bestimmen inzwischen die Richtung.

Vergeblich versucht Parteichef Gauland, die AfD als bürgerliche Partei zu inszenieren. Gleichzeitig muss er aber am Wahlabend seine Mitglieder dazu aufrufen, „vernünftig zu bleiben“.

Diethelm Krause-Hotopp, Destedt

Die AfD bringt unser Miteinander in Gefahr

Zum selben Thema:

Ja, es ist, wie Sie kommentieren: Das Gespenst einer undemokratischen Partei bleibt. Die AfD ist durch die Landtagswahlen gestärkt worden. Ein schlechtes Zeichen für Ostdeutschland, ein schlechtes Zeichen für das Land.

Wir haben in der deutschen Geschichte Erfahrungen damit, dass aus demokratischen Wahlen Diktatur und Menschenfeindlichkeit hervorgegangen sind. Insofern sind die Behauptungen der AfD, sie seien eine demokratische Partei, mit äußerster Vorsicht zu genießen.

Wo Politiker unter Hakenkreuzfahnen mitlaufen, wo zum Sturz unseres demokratischen Systems aufgerufen wird, wo Grundrechte mit Füßen getreten werden, wo anderen die Bürgerlichkeit abgesprochen wird, da ist keine Demokratie. Da hat man allenfalls bei Wahlen Erfolg gehabt. Dieses Land ist groß und stark geworden, weil sich alle an die Regeln der Demokratie gehalten haben. Dies alles bringt die AfD in Gefahr: Freiheit, soziales Miteinander, Wohlstand und Menschlichkeit.

Matthias Hahn, Berlin

Wissenschaft im Fokus – aber bitte kompetent

Zur Berichterstattung rund um die Reise von Greta Thunberg zur UN:

Schön, dass Greta Thunberg nun sicher in New York gelandet ist. Dann wird sie als Ikone der Wissenschaft auf dem UN-Klimagipfel sicherlich auf die neuesten Forschungsergebnisse von 2019 eingehen: auf die miteinander verwobenen natürlichen Klimazyklen, also Warm- und Kaltphasen einer chinesisch sowie britisch-russischen Forschergruppe, auf die statistische Korrelation zwischen Monsunregen und Sonnenaktivität einer britisch-amerikanischen Forschergruppe und auf den Einfluss der kosmischen Strahlung auf das Klima einer japanischen und finnischen Forschergruppe. Schließlich steht sie für das Motto: Unite behind the science.
Rainer Schulz, Braunschweig

Wir müssen an den Fleischkonsum ran

Zum Artikel „Wir tragen Mitschuld an den Bränden am Amazonas“ vom 30. August sowie den darauf Bezug nehmenden Leserbrief „Auch Soja ist ein großes Problem“ vom
2. September:

Für Allergiker mag das in verarbeiteten Produkten häufig enthaltene Sojalecithin problematisch sein. Unter ökologischen Aspekten spielt Soja in Nahrungsmitteln allerdings nur eine untergeordnete Rolle: Etwa 75 Prozent der globalen Sojaernte landen in den Futtertrögen der Tiere.

Der Rest findet, überwiegend als Biodiesel, in der Industrie sowie ferner bei der Herstellung von Nahrungsmitteln wie etwa Backwaren Verwendung. Nur ein Bruchteil, zirka 6 Prozent, steckt übrigens in offensichtlichen Sojaprodukten wie Tofu, Sojasoße oder Sojamilch.

Die meisten Hersteller von Sojalebensmitteln für den deutschen Markt achten zudem auf einen nachhaltigen, gentechnikfreien Anbau und beziehen ihre Soja sogar zunehmend, teilweise ausschließlich, aus EU-Ländern.

So ist für ihre Produkte kein Regenwald gefährdet. Die Leserbriefschreiberin hat daher vollkommen Recht: Der Tierproduktkonsum ist die Stellschraube, an der gedreht werden muss.

Christina Stüwe, Vechelde