Zu „Was machen die Grünen mit ihrer Stärke?“ vom 11. Juni:

Die Union sorgt sich um ihr eigenes Seelenheil. Anders kann ich mir Annegret Kramp-Karrenbauers Einlassungen über Schlafrhythmen nicht erklären. Womöglich wacht auch die CDU eines Morgens auf, und im Koalitionsbett hat sich doch tatsächlich Beelzebub zu einer „Ménage-à-trois“ dazwischen gelümmelt. Zur Rettung ihrer schwarzen Seele sollte die Union schnellstmöglich ihre Koalitionen, die sie mit den Grünen auf Länderebene führt, kündigen. Oder gibt es etwa gute Grüne und schlechte Grüne? Die Union hat noch nicht begriffen, dass „die gute alte Zeit“ endgültig vorbei ist. Das „alteingesessene“ politische System in Deutschland ist Geschichte. Es gibt „die Volksparteien“ nicht mehr. Unser Parteiensystem befindet sich in einem Umbruch. Hoffentlich knallt es nicht voll an die Wand. Die Wurzel des Umbruchs, sicherlich ungewollt wegen defekter kleiner grauer Zellen, war die Möbius-Schleife von einer GroKo zur nächsten – und zwar ohne Not. Nun haben wir und auch die SPD den Schlamassel. Im Herbst finden in einigen ostdeutschen Bundesländern Landtagswahlen statt. Gut möglich, dass die einzigen mehrheitsfähigen Koalitionen nur gebildet werden können aus CDU und AfD oder CDU und der Linken. Werden denn dann im Fall des Falles die ostdeutschen Landesverbände der CDU von der Bundes-Union exkommuniziert, wenn sie sich für ein Bündnis mit den Linken entscheiden?

Werner Knurr, Hornburg

Ist es die Angst, die gute Ideen verhindert?

Ebenfalls dazu:

Das ist ja toll! Was fällt den Damen Kramp-Karrenbauer und Teuteberg zu ihrem Versagen ein? Nur die uralten Sprüche über die Parteien links von CDU und FDP, die man seit gefühlt 100 Jahren kennt. Ist das die Angst, die eigene gute Ideen verhindert? Die Frage ist, ob ihnen Sprüche helfen. Es tut sich etwas in der Republik.

Hans-Walter Howind, Braunschweig

Klima: Deutschland richtet allein nichts aus

Zur Diskussion um Klimaschutz und CO2-Emissionen:

Jeder Mensch auf unserer (noch) schönen Erde hinterlässt seinen ganz eigenen CO2-Fußabdruck. Bezogen auf die EU liegt Deutschland bei den pro Kopf CO2-Emissionen an sechster Stelle. Im weltweiten Vergleich bekommen CO2-Emissionen im Verhältnis zu Deutschland eine ganz andere Dimension: Laut einer Statista-Studie aus dem Jahr 2016 tragen die Volksrepublik China 28,21 Prozent, die USA 15,99 Prozent, Indien 6,24 Prozent, Russland 4,53 Prozent, Japan 3,67 Prozent und Deutschland 2,23 Prozent zum weltweiten CO2-Ausstoß bei.

Es gehört meines Erachtens sehr viel Fantasie dazu zu glauben, dass Deutschland mit isolierten Maßnahmen in der Lage ist, das Weltklima zu retten.

Auch aus dem Energieverbrauch des Internets resultiert ein enormer CO2-Ausstoß: „Wäre das Internet ein Land, dann hätte es den sechstgrößten Stromverbrauch auf unserem Planeten. Das belegen Untersuchungen, die Greenpeace durchgeführt hat“, heißt es in einem ZDF-Beitrag. Zu Ende gedacht, dürfte jeder Internetnutzer seine internetfähigen Geräte nur noch äußerst sparsam benutzen.

Gerd-Peter Benthe, Wolfsburg

Die Grünen lassen viele Fragen offen

Zu „,Uns wird das Kanzleramt zugetraut’“ vom 8. Juni:

Nach Lektüre des Interviews mit der Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt stellen sich mir viele Fragen. Es werden zwar Kinderarmut und Verbraucherschutz erwähnt, aber das Konzept kommt nicht zur Sprache. Wogegen das Konzept für den Klimaschutz ausführlich dargestellt wird. Das wir für den Klimaschutz Veränderung vornehmen müssen, ist klar, aber was haben die Grünen für ein Konzept, das Klimaschutz, Kinderarmut, Altersarmut, Harz IV, Arbeitslosigkeit, Minijobs und Wohnraumnot gemeinsam beinhaltet? Was haben sie für eine Lösung, wenn Unternehmen zum Schutz des Klimas schließen und weitere Menschen arbeitslos werden – was dann Kinderarmut, Altersarmut und Harz IV nach sich zieht?

Meine Ansprüche und Forderungen an eine führende Partei: Stellt Lösungen auf zum Klimaschutz, die auch die anderen Probleme berücksichtigen. Ich erkenne bei dem Interview kein Konzept für eine ansatzweise konstruktive Lösung, die alles beinhaltet.

Katy Kagelmann-Lange,
Braunschweig

Bäume gehören nicht an Straßen

Zur Berichterstattung über Unfälle auf Land- und Kreisstraßen:

Völlig egal, ob Obstbäume, Ahorn, Eschen oder sonst irgendetwas: Bäume gehören an keine Straße, auf der schneller als 60 Stundenkilometer gefahren werden darf. In Deutschland haben im Jahr 2017 474 Menschen ihr Leben an einem Straßenbaum gelassen. Was für ein menschliches Leid und welch volkswirtschaftlicher Schaden.

Wann begreifen die Verantwortlichen endlich, dass Bäume nicht in die Nähe einer Straße gehören. Aus welcher Zeit stammt eigentlich die Idee, Bäume an Straßen zu pflanzen – und warum? Es scheint ein Relikt aus Pferdekutschen-Zeiten zu sein, um im Sommer auf langen Reisen ein wenig Beschattung zu haben oder um Verkehrswege weithin sichtbar zu machen. Heute sorgen Navigationssysteme und Handys für erschreckende und gefahrenträchtige Ablenkung der Fahrer und sind vielfach Hintergrund von zunächst ungeklärter Unfallursache. Seit 50 Jahren bin ich aktiver Teilnehmer am Straßenverkehr. Nie habe ich mir in der Vergangenheit Gedanken darüber gemacht, wie ich handeln würde, wenn ein entgegenkommendes Fahrzeug in meinen Fahrstreifen geraten würde. Ein Gefühl der Vergangenheit. Heute geht es oft nur um die Frage: Frontalzusammenstoß oder Baum. Das Ergebnis ist das gleiche.

Rolf Frank, Gifhorn