Zu „Eine Million Arten vom Aussterben bedroht“ vom 7. Mai:

Auch Wolfenbüttel und Braunschweig helfen mit beim Artensterben, indem man die Innenstadt, insbesondere den Schlossplatz in eine reine Steinwüste verwandelt. Wo soll da Platz zum Leben der Insekten bleiben? An Hässlichkeit ist das nicht zu überbieten.

Peter Stiewe, Wolfenbüttel

Zu „AfD und Linke machen Wahlkampf mit der Treuhand“ vom
10. Mai:

Ich stamme aus Magdeburg und wohne seit 1999 im Braunschweiger Raum und kann mir deshalb als Betroffener wohl auch ein Urteil aus eigener Anschauung zutrauen. In der Zeit nach 1990 ist im Beitrittsgebiet schon viel passiert, was ordentlich überprüft werden muss. Das ist aber nicht das Thema. Theresa Martus und Alexander Kohnen versuchen, ein neues Feindbild aufzubauen. Als ob es davon nicht schon genug gäbe. Das eigentliche Thema ist nicht die Zusammenarbeit zweier gewählter Parteien – der AfD und der Linken im Parlament – sondern die Treuhand, mit ihrer zum Teil sehr eigenwilligen Tätigkeit. Zum weiteren Verständnis: Während die Linke und ihre Vorgängerparteien das Thema „Treuhand“ immer wieder thematisiert, hat die AfD das Thema für die jetzigen Landtagswahlen entdeckt. Wer jahrelange kontinuierliche Arbeit mit populistischen ad-hoc-Aktionen vergleicht, lenkt gewollt oder ungewollt vom eigentlichen Problem ab. Was damals nicht gesetzeskonform war, wird sich sicherlich bei der Aufarbeitung herausstellen. Eine parlamentarische Aufarbeitung der Treuhandarbeit halte ich für sehr wünschenswert.

P.-Reinhard Schmidt, Wolfenbüttel

Zu „Forderung nach neuer Nationalhymne“ vom 10. Mai:

Es wäre damals besser gewesen, wenn sich das neuvereinigte – nicht wiedervereinigte – Deutschland für die gesungene DDR-Hymne „Auferstanden aus Ruinen“ als Nationalhymne entschieden hätte. Die ehemaligen DDR-Bürger hätten sich wiedererkannt. Aber dann hätte „man“ womöglich denken können, die DDR hätte sich die damalige BRD einverleibt und nicht umgekehrt. Den Schlamassel haben wir nun. Blühende Landschaften gab es dann tatsächlich auch. Aber nicht für die DDR-Bürger als Opfer der Treuhand, sondern für die Geier, die sich damals eine goldene Nase verdient hatten und ganze Landstriche wirtschaftlich platt gemacht hatten, um ihre Raffgier zu befriedigen. Die Einheit hatte Deutschland, ganz entgegen aller geschichtlichen Wahrscheinlichkeit, durch eine nahezu unglaubliche Verkettung glücklicher Umstände völlig unerwartet erreicht. Zur Einigkeit ist es allerdings noch ein weiter Weg. Der Weg wird nicht kürzer, sondern ganz im Gegenteil länger, wenn die „Alt-BRDler“ nicht endlich von ihrem hohen Ross herunterkommen und sich nicht endlich zu ihren gravierenden Fehlern während des Prozesses zur Wiedervereinigung bekennen.

Werner Knurr, Hornburg

Zu „Katarina Barley und die europäischen ,Mistkerle’“ vom 14. Mai:

Der Autor schreibt in seinem Bericht über den Wahlkampfauftritt von Frau Barley, dass sie „den positiv besetzten Begriff der Geflüchteten“ benutzt habe. Ist dann also das Wort „Flüchtlinge“ negativ besetzt? Schon seit längerem kann man beobachten, wie die vermeintlichen Gutmenschen über die Sprache versuchen, Menschen, die das Wort Flüchtige benutzen, zu diskreditieren. Ähnlich ist es auch mit dem Genderwahn. Hier sollte eine der Seriosität verpflichtete Zeitung nicht mitmachen, indem neue Worte als „politisch korrekt“ benutzt werden, um andere ins Abseits zu stellen.

Henning Borek, Braunschweig