Zu „Wegwarten-Abschied“ vom
24. April:

Seit vielen Jahren gehe ich zu fast jeder der – immer gut besuchten – Tanzveranstaltungen in der Wegwarte. Hier gibt es keinen Dresscode und keine Security – und dennoch habe ich nie Streit oder Pöbeleien erlebt, wie das andernorts die Regel ist. Hier – und bei den vielfältigen anderen Kulturveranstaltungen der Wegwarte – kommen Menschen jedes Alters und jeder sozialen Herkunft miteinander ins Gespräch.

Die Wegwarte ist nicht nur ein kultureller Ort, sie ist ein Ort der Begegnung. Andernorts werden solche Begegnungsorte mühsam aufgebaut. Weil man erkannt hat, dass in einer zunehmend digitalisierten und individualisierten Gesellschaft die Menschen auch jenseits von Facebook eine Heimat brauchen, weil nur so der soziale Frieden erhalten werden kann. Bei uns hingegen wird ein solcher Ort, der sich über Jahrzehnte hinweg entwickelt hat, einfach kaputtgemacht. Das ist ein Armutszeugnis für unsere Region.

Isabel Kobus, Wolfenbüttel

Ebenfalls dazu:

Es ist unfassbar: Da wird die Arbeit des Pächter-Ehepaars Lucius und Rio Goedeke nach so vielen Jahrzehnten Liebe für Kunst, Kultur und Gastronomie in Lucklum einfach zunichte gemacht, indem der Pachtvertrag nicht verlängert wird. Den neuen Eigentümern des Rittergutes ist es egal, dass die ganze Region und auch darüber hinaus diesen Treffpunkt als Teil des Lebens ansieht.

Die Wegwarte, die Tanzparties sind ein Lebensgefühl, sie sind Kult. Keine andere Location bietet Tanzparties für Jung und Alt in der Form an. Kein noch so schön restauriertes Gebäude, kein noch so nobles Ambiente kann dies ersetzen. Den neuen Eigentümern ist es auch egal, dass Lucius und Rio dadurch ihre Existenz verlieren. Ich für meinen Teil werde keinen Fuß in die neue Gastronomie setzen.

Katrin Quast, Evessen

Zu „Altmaier: Helmstedter Revier soll von Milliarden-Paket profitieren“ vom 25. April:

Mit Freude konnte ich lesen, dass der Wirtschaftsminister sich nun doch für den Raum Helmstedt einsetzen wird. Wieso eigentlich erst jetzt? Was bedeutet angemessen? Angemessen nach Gutsherrenart? Wo waren die für unsere Region gewählten Vertreter, als es in Berlin um die Entscheidungen des Strukturhilfepakets ging? Waren diese gerade mit ihrem Machtkampf im Bezirk Braunschweig beschäftigt? Kann es sein, dass Helmstedt bewusst ausgenommen wurde, um die Region für die Aufnahme von Müll aus der Asse auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerkgeländes in Offleben gefügig zu machen?

Rainer Diesing, Helmstedt