Zu „Asse-Schacht soll ab 2022 gebaut werden“ vom 15. Januar:

Da kann man doch nur noch staunen. Jetzt endlich soll ab 2022 in der Asse ein zweiter Schacht gegraben werden. Aber wie geht es dann weiter? Selbst bei Schacht Konrad, der allenfalls für leicht- und mittelradioaktive Stoffe geeignet ist, zieht sich das „Verfahren“ schon über 30 Jahre hin. Ein Ende ist kaum absehbar. Fast alle verantwortlichen Politiker in Salzgitter meiden das Thema wie der Teufel das Weihwasser, und viele tangierten Vereine oder Verbände nehmen aus dem „Konrad-Fonds“ munter Gelder an. In Gorleben stehen die „Castoren“ nach wie vor offen in einer Halle, da die Einlagerung unter Tage nicht gestattet ist. Noch immer „sucht“ man in Deutschland ein Endlager, das natürlich niemand bei sich haben möchte. Und wohin wird der höchstgefährliche Müll aus der Asse gebracht, sollte er wirklich heraus geholt werden? Seit knapp 50 Jahren eiert die deutsche Politik um die Frage der sicheren „Lagerung von Atommüll“ herum. Außer Zwischenlösungen ist da nichts im Portfolio. Ganze Generation haben sich mit den Sicherheitsbehörden auseinandergesetzt, um am Ende wieder in einen „Status Quo“ zu verfallen. Welcher Politiker hat den Mut aufzuzeigen, wie das Problem gelöst werden kann? Eine Übergabe von Legislaturperiode zu Legislaturperiode kann es ja wohl nicht mehr sein. Wir Bürgerinnen und Bürger wollen Antworten und keine taktischen Spielchen mehr.

Ulf Küch, Sauingen

Auch dazu:

Beim Lesen der Antwortenseite kann einem nur angst und bange werden. Einerseits wird Eile angemahnt, auf der anderen Seite stehen der Rückholung noch viele Hindernisse im Wege, die diese sehr wahrscheinlich unmöglich machen. So steht noch keine Bergetechnik zur Verfügung, die das Einsammeln der Müllsorten automatisch und schadlos für Mensch und Umwelt erledigen könnte. Auch wenn der Bergeschacht tatsächlich in 15 Jahren fertig sein sollte, wird die Bergetechnik immer noch nicht für den praktischen Einsatz geeignet sein. Aber möglicherweise ist der Aufwand dann gar nicht mehr notwendig. Der Wasserzufluss wird ansteigen und irgendwann nicht mehr beherrschbar sein. Dadurch würde die Rückholung sowieso unmöglich. Allerdings besteht dann die Chance, dass die Fässer von alleine nach oben aufschwimmen. Das wäre der Gau überhaupt, den man durch schnelles Auffüllen der Asse aber leicht vermeiden könnte.

Franz Albert, Wolfenbüttel

Zu „Minister verzichtet auf Unglückszahl 13“ vom 12. Januar:

Arbeitsminister Heil überspringt in der Nummerierung der Sozialgesetzbücher die Nummer 13, weil die Zahl 13 von vielen Menschen als Unglückszahl wahrgenommen werde. Darauf muss man man erst einmal kommen. Eine kreative Leistung – allerdings um den Preis nicht mehr ernst genommen zu werden. Manchen Menschen steht die Narrenkappe besser als der Politikerhut.

Manfred Bräuer, Braunschweig

Zu „Gewinneinbruch bei Nordzucker“ vom 12. Januar:

Innerhalb kürzester Zeit 88 Prozent Verlust: Der Hauptgrund liegt nicht bei den Zuckerpreisen, sondern beim Wegfall der unfairen, wettbewerbsverzerrenden EU-Subventionen für den deutschen Zuckermarkt. Ohne EU-Protektionismus kann Deutschland nicht erfolgreich gegen Länder wie Thailand und Indien konkurrieren. Okay, deutsche Aktionäre haben es schwer, und Arbeitsplätze in Europa werden bedauerlicherweise verloren gehen. Aber was ist mit all den armen Zuckerarbeitern in der dritten Welt, die jahrelang (ohne Subventionen) unter der unfairen Marktverzerrung leiden mussten?

Glen Mapp, Weddel